Mieterverdrängung in Zürich

Airbnb bedrängt den Schweizer Wohnungsmarkt

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Das Angebot an Mietwohnungen in Schweizer Städten schwindet. Onlineportale wie Airbnb verschärften das Problem zusätzlich, warnt der Mieterverband Zürich.

Zürich leide unter einer tiefen Leerstandsquote. (Source: Pixabay / Sarah_Loetscher / CC0 Creative Commons)
Zürich leide unter einer tiefen Leerstandsquote. (Source: Pixabay / Sarah_Loetscher / CC0 Creative Commons)

Airbnb gefährde den Schweizer Wohnungsmarkt, warnt der Mieterinnen- und Mieterverband Zürich (MV Zürich). Der Online-Marktplatz für Wohnungen verschlimmere die Verdrängungseffekte in Städten wie Zürich. Immer mehr Mietwohnungen gingen verloren, und Airbnb sei ein Faktor dieser Entwicklung. Der Verband bezieht sich dabei auf eine Studie, die er am 3. Oktober veröffentlichte. Er fordert raumplanerische und baurechtliche Massnahmen.

Die Verfasser der Studie halten fest, dass Airbnb positive wie negative Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt habe. So könne die Vermietung durch Vermittlungsplattformen etwa die Anzahl kalter Betten in Städten verringern. Weiterhin könnte der Aufenthalt durch Airbnb für Gäste günstiger und komfortabler sein. Überdies bieten Vermittlungsplattformen ein Zusatzeinkommen für Vermietende.

Der grosse Nachteil von Plattformen wie Airbnb: Sie schränkten die Verfügbarkeit von Wohnungen ein und schraubten die Miet- und Liegenschaftspreise in die Höhe. Das führe zu einem Verdrängungsprozess, schreiben die Autoren.

Zu tiefe Leerstandsquote in Schweizer Städten

In mehreren Schweizer Städten sei die Lage im Wohnungsmarkt seit Jahren problematisch. Zuweilen gebe es Leerstandsquoten von unter 1 Prozent. Ein gesunder Markt herrsche bei einer Quote von 3 Prozent, schreibt der Mieterverband. Airbnb verschärfe dieses Problem zusätzlich. Jedoch sollte man Regulierungen nicht überhasten. Zurzeit sei die Zahl von Airbnb-Wohnungen in der Schweiz noch nicht gravierend.

Wie sollen Städte auf eine mögliche Bedrohung von Airbnb reagieren? Der Mieterverband Zürich schlägt vor, von Vermittlungsplattformen eine klare Trennung zwischen privaten und kommerziellen Angeboten zu verlangen. Schweizer Städte sollen Verhandlungen mit den Plattformen aufnehmen, um die Verdrängung einzudämmen. Ausserdem solle die Nutzung von Airbnb eingeschränkt werden.

Der Stadtrat Zürich erarbeite zurzeit einen Bericht zur Wohnungslage. Die Ergebnisse sollen 2018 vorliegen.

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