Studie von Deloitte

Twint ist beliebter als Apple Pay

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Noch zahlen erst 17 Prozent der Schweizer im Detailhandel mobil. Im nächsten Jahr soll sich diese Zahl allerdings verdoppelt haben, prophezeit Deloitte. Twint ist zurzeit die beliebteste Payment-App – knapp vor Apple Pay.

Twint ist die beliebteste Payment-App der Schweiz. (Source: twint)
Twint ist die beliebteste Payment-App der Schweiz. (Source: twint)

Die Schweizer Detailhandelskunden erwärmen sich langsam für das Bezahlen mit ihrem Handy. Zurzeit zahlen 17 Prozent aller Kunden mit Smartphone, sagt eine neue Studie von Deloitte Schweiz. Allerdings zahlen diese 17 Prozent nur gelegentlich mit dem Natel. 83 Prozent der Befragten nutzen Mobile Payment überhaupt nicht. Nur 1 Prozent bezahlt ausschliesslich per Smartphone.

"Ein beachtlicher Teil der Schweizer Konsumenten scheint Mobile-Payment-Applikationen installiert zu haben", schreibt Konstantin von Radowitz, Leiter Consumer & Industrial Products bei Deloitte Schweiz, in der Mitteilung. "Benutzt werden sie aber erst von einem sehr viel kleineren Teil."

Es sieht also ganz so aus, als müsse man noch keinen Abgesang aufs Portemonnaie anstimmen. Allerdings prognostiziert Deloitte, dass sich die Nutzung von Mobile-Payment-Apps im nächsten Jahr beinahe verdoppeln werde. 14 Prozent der Befragten geben an, das mobile Bezahlen bald ausprobieren zu wollen.

Diese Apps sind hoch im Kurs

54 Prozent der Kunden nutzen die App eines Drittanbieters, 27 Prozent greifen auf die Apps der Händler zurück. 19 Prozent nutzen beide Möglichkeiten. Die beliebteste App von Drittanbietern ist Twint. 40 Prozent der mobilen Käufer bevorzugen den Service der Schweizer Firma. Auf dem zweiten Platz liegt Apple Pay mit 33 Prozent der Nutzer.

Laut Deloitte ist das mobile Bezahlen im Trend. (Source. Netzmedien)

"Die direkte Anbindung ohne Kreditkarte sowie die Funktion zum Bezahlen und Einfordern von Geldbeträgen von privaten Kontakten ist ein eindeutiges Plus für Twint", sagt Radowitz. "Auf der anderen Seite hat Apple durch die NFC-Technik einen klaren Convenience-Vorteil, auch sind Apple Pay und Samsung Pay international anwendbar."

Kunden kassieren gerne selbst

Seit einigen Jahren stehen vor allem bei Coop und Migros Self-Payment-Kassen. Diese kämen bei den Schweizern gut an, stellt Deloitte fest. 69 Prozent der Befragten mögen es, selbst zu kassieren.

Das halten die Befragten vom Self Payment. (Source: Deloitte Schweiz)

"Diese Zahlen sind sehr hoch und zeigen ganz klar, dass die automatisierten Kassen gut ankommen", kommentiert Karine Szegedi, Partnerin Consumer and Industrial Products bei Deloitte Schweiz. "Die Kunden haben beim Einkaufen ein gutes Gefühl, wenn sie selbst bestimmen können, wie die Bezahlung abläuft. Zudem haben sie den Eindruck, Zeit zu sparen – was in der Realität aber nicht immer der Fall ist."

Es gebe aber noch Baustellen, warnt Deloitte. So müssten die Geräte noch bedienungsfreundlicher werden. Die Sicherheit sei ebenfalls ein Thema. Schliesslich bestehe auch Handlungsbedarf bei der Umschulung des Personals.

Alibaba macht's vor

"In China ist der Detailhändler Alibaba schon viel weiter und testet die Bezahlung mittels Gesichtserkennung. Der Laden von morgen wird Kunden, Mitarbeitende und Angebot auf verschiedenen Ebenen mittels kombinierter Technologien miteinander verbinden", schreibt von Radowitz.

Auch wenn die Schweizer noch viel häufiger mit Bargeld zahlen als in anderen Ländern – Deloitte sieht einen klaren Trend weg vom Bargeld hin zu Karten und digitalen Lösungen.

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