Q-Network-Offensive

IBM gründet Quantencomputer-Netzwerk mit Firmen und Forschungsstätten

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IBM hat die Gründung eines Netzwerks zur Erforschung von kommerziellen Anwendungen auf Quantencomputern verkündet. Zwölf Firmen und Forschungsstätten sollen im "Q Network" an Lösungen für ihre Spezialgebiete forschen.

Noch sind kommerzielle Anwendungen auf den Quantencomputern von IBM Zukunftsmusik. (Source: IBM Research)
Noch sind kommerzielle Anwendungen auf den Quantencomputern von IBM Zukunftsmusik. (Source: IBM Research)

IBM hat eine Partnerschaft mit zwölf Unternehmen und Forschungsstätten bekanntgegeben, die im Rahmen des Netzwerks "Q" Zugriff auf IBMs kommerzielle Quantencomputer erhalten sollen. Wie das US-Unternehmen in einer Mitteilung schreibt, besteht das Ziel des Netzwerks darin, Quantentechnologie zu fördern und erste Geschäftsanwendungen zu entwickeln.

Mitglieder des Netzwerks sind laut Mitteilung Barclays, Daimler, Hitachi Metals, Honda, JP Morgan Chase, Japan Synthetic Rubber, Nagase, das Oakridge National Lab, Samsung, sowie die Universitäten Oxford, Keio und Melbourne.

Das Netzwerk soll ihnen einen cloudbasierten Zugang zu IBMs 20-Qubit-System sowie entsprechenden Technologien bieten. Der kürzlich vorgestellte Quantencomputer mit 50 Qubits soll in der nächsten Generation der Technologie folgen, schreibt IBM.

Quanten-Arbeitsteilung

Laut Dario Gil, Vizepräsident von AI und IBM Q bei IBM Research, soll die Quantentechnik in den nächsten Jahren den Durchbruch in den kommerziellen Bereich schaffen. "In enger Kooperation mit unseren Kunden wollen wir ausloten, wie mit Hilfe grosser und kleiner Quantensysteme bisher nicht lösbare Probleme in der Finanz-, Automobil- oder Chemiebranche in Angriff genommen werden können", bewirbt Gil das Q Network. "Die Ergebnisse dieser Kooperationen könnten zukünftig auch in einem breiteren wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Kontext interessant werden.“

Jeder Parter im Q Network arbeite an praktischen Anwendungen der Quantentechnologie in seinem Spezialgebiet, schreibt IBM weiter. JP Morgan Chase werde den Fokus etwa darauf legen, wie Quantentechnologie auf Finanzdaten in den Bereichen Handelsstrategie, Portfolio-Optimierung, Asset Pricing, Abrechnungen und Risikoanalysen angewendet werden könne.

Daimler werde daran arbeiten, potenzielle Anwendungsfälle der Quantentechnologie für die Automobil- und Transportindustrie voranzutreiben und Samsung soll Anwendungsfälle untersuchen, in denen Quantencomputer die Zukunft der Halbleiter- und Elektronikindustrie beeinflussen könnten.

Quanten-Hubs als Anlaufstellen für die kollaborative Forschung

Für weitere Unternehmen und Forschungsinstitutionen, die sich mit dem Thema Quantencomputer auseinandersetzen wollen, richtet IBM laut Mitteilung fünf "IBM Q Network Hubs" ein. Sie sollen Anlaufstellen für den Zugang zu entsprechenden Systemen, für Weiterbildung, industrielle Kooperationen und die Förderung bestehender Forschungen sein.

Die Hubs sind an einem Forschungszentrum von IBM in den USA sowie an der Universität Keio in Japan, dem US-amerikanischen Oakridge National Lab, der Universität Oxford in Grossbritannien sowie der Universität Melbourne in Australien angesiedelt, wie IBM schreibt. Sie sollen es Partnern aus Industrie und Forschung ermöglichen, gemeinsam am Thema Quantenrechner und entsprechenden Anwendungen zu forschen.

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