Jahresbilanz 2017

Bedags Umsatz schrumpft

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Bedag Informatik hat den zweithöchsten Betriebsgewinn seiner Firmengeschichte erzielt. Der Umsatz des IT-Dienstleisters schrumpfte derweil um knapp 10 Prozent. Das Unternehmen steht an einem Scheideweg.

(Source: furry_portraits / Pixabay.de)
(Source: furry_portraits / Pixabay.de)

Bedag Informatik blickt auf ein durchzogenes Geschäftsjahr 2017 zurück. Der Berner IT-Dienstleister verbuchte einen Gewinn von 11 Millionen Franken – das zweithöchste Betriebsergebnis der Firmengeschichte, wie Bedag mitteilt. Im Vorjahr hatte das Unternehmen einen Jahresgewinn von 12,3 Millionen Franken erzielt.

Der Umsatz schrumpfte derweil auf 90,6 Millionen Franken - nachdem das Unternehmen 2016 noch einen Jahresumsatz von 100,2 Millionen Franken bilanziert hatte. Der Erlös schrumpfte gemäss Mitteilung deswegen, weil Bedag seine Software für das Sozialwesen namens Kiss an die Firma Diartis verkaufte. Das Unternehmen habe die Sparte im Rahmen einer Konsolidierungsstrategie abgestossen.

Stabsübergabe nach 20 Jahren

Auch in personeller Hinsicht sei das Geschäftsjahr 2017 spannend gewesen, heisst es in der Mitteilung. Bedag wechselte zum ersten Mal seit 20 Jahren seine Führungsspitze aus. Im vergangenen September übernahm Felix Akeret die Rolle des CEO. Er trat die Nachfolge von Peter Schmutz an, der frühzeitig in den Ruhestand trat. Schmutz arbeitete 30 Jahre lang für das Unternehmen.

Bedag Informatik beschäftigt nach eigenen Angaben rund 370 Mitarbeiter, davon 28 Lehrlinge. Der IT-Dienstleister unterhält Standorte in Bern, Aarau, Delémont, Lausanne und Wettingen. Zu den Kunden zählen gemäss Mitteilung insbesondere Kunden der öffentlichen Hand. Bedag Informatik wurde 1990 gegründet und gehört dem Kanton Bern.

An der Schwelle zum Verkauf

Schon seit einigen Jahren debattieren Vertreter des Regierungsrates des Kantons Bern darüber, ob der kantonseigene IT-Dienstleister verkauft werden sollte. Kritiker monieren, dass der Kanton als Alleinaktionär von Bedag mit privaten Softwareentwicklern konkurrenzierten. Aufgrund dessen würde es bei Ausschreibungen zu Interessenskonflikten kommen.

Bedag habe dem Kanton nun vier Szenarien für eine zukünftige Eigentümerstrategie vorgelegt, erklärte der ehemalige Verwaltungsratspräsident Gregor Stücheli gegenüber der "Berner Zeitung". Erstens bestehe die Möglichkeit, dass das Unternehmen wieder in die öffentliche Verwaltung integriert werde. Zweitens sei eine vollständige Privatisierung möglich – in diesem Fall müsste der Kanton all seine IT-Aufträge öffentlich ausschreiben. Eine dritte Variante wäre eine Fusion mit einer anderen Firma. Und die vierte Option: eine Limite für den Umsatzanteil mit Dritten von zwanzig Prozent.

Dass die Bedag wieder zurück in die Verwaltung geholt werde, sei für Stücheli undenkbar. Und gegen eine Privatisierung des Unternehmens spreche unter anderem, dass eine staatliche Organisation wie ein Kanton die Hoheit über die ihr von den Bürgern anvertrauten sensiblen Daten innehaben muss. Der Berner Regierungsrat dürfte noch in diesem Frühling eine Entscheidung treffen, sagte Stücheli gegenüber der "Berner Zeitung".

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