Vier Neuzugänge, der Präsident geht

ETH Zürich und EPFL verstärken sich mit ICT-Professoren

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Der ETH Rat hat neue 15 neue Professoren berufen. Unter ihnen sind auch vier Forscher, mit starkem ICT-Bezug. Lino Guzzella, Präsident der ETH Zürich, hört zum Jahresende auf.

(Source: ETH Zürich / Gian Marco Castelberg)
(Source: ETH Zürich / Gian Marco Castelberg)

Der ETH-Rat hat am 16. und 17. Mai getagt. Mit auf der Agenda standen auch 15 Neuberufungen von Professoren. Unter diesen finden sich vier Neuzugänge aus dem ICT-Bereich, wie es in einer Mitteilung heisst.

Neue Gesicher für Forschung und Lehre

Olga Fink (Jahrgang 1983) wird Assistenzprofessorin für Intelligente Instandhaltungssysteme an der ETH Zürich. Sie kommt von der ZHAW, wo sie Gruppenleiterin war. Fink forscht zu intelligenten Wartungsprozessen, um damit Energie- und Transportsysteme zu verbessern. Unter anderem erhielt sie für ihre Forschung eine Förderprofessur vom Schweizerischen Nationalfonds. Das Departement Bau, Umwelt und Geomatik soll sie mit ihrer Expertise in den Bereichen künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen und Big Data bereichern.

Otmar Hilliges (Jahrgang 1979) stieg vom Tenure-Track Assistenzprofessor zum ausserordentlichen Professor für Informatik an der ETH Zürich auf. Hilliges beschäftigt sich in seiner Forschung mit Mensch-Maschinen-Interaktionen, maschinellem Sehen und maschinellem Lernen, wie es in der Mitteilung heisst. Dabei arbeitet er an Algorithmen, welche menschliche Interaktionen interpretieren sollen. Für diese Arbeit erhielt er unter anderem einen ERC Starting Grant. Er baute das Forschungsgebiet Human Computer Interaction an der ETH Zürich massgeblich auf.

Andreas Burg (Jahrgang 1975) wird an der ETH Lausanne ausserordentlichen Professor für Elektrotechnik und Elektronik. Zuvor war er dort als Tenure-Track-Assistenzprofessor tätig. In seiner Forschung geht es um mikroelektronische Schaltkreise. Diese sollen digitale Signale im Nano-Bereich verarbeiten können. Zudem arbeitet er an Algorithmen, um die Zahl der Schaltkreise für die drahtlose Kommunikation zu reduzieren. Ziel ist es, Kosten zu senken und Energie in Schaltkreisen einzusparen.

Zuletzt kommt Vivek Subramanian (Jahrgang 1971) als ordentlicher Professor für Mikrotechnik an die ETH Lausanne. Aktuell ist er ordentlicher Professor an der University of California, Berkeley, USA, und Adjunct Professor an der Sunchon National University in Südkorea. Mit seiner Forschung zu additiven Fertigungsprozessen will er Breitband-Elektronik realisieren, heisst es weiter. Zu seinen Interessen gehört auch die Forschung im Feld Mikrofabrikation für die Fertigung von elektromechanischen Systemen.

Prominente Abgänge

Hans Peter Herzig (Jahrgang 1953) geht als ordentlicher Professor für Mikrotechnik in den Ruhestand. In seiner Karriere forschte er im Feld der angewandten Optik. Unter anderem diente diese Arbeit für die Entwicklung von neuen Fertigungstechnologien für Schaltkreise und Computerchips.

Zudem verkündete Lino Guzzella, Präsident der ETH Zürich, seinen Verzicht auf eine zweite Amtszeit. Noch bis zum 31. Dezember dieses Jahres wird er die Hochschule leiten. Danach wechselt er zurück als Professur für Thermotronik am Departement Maschinenbau und Verfahrenstechnik, wie die ETH Zürich mitteilt. Zuvor möchte er noch einen Sabbatical von einem halben Jahr machen.

Guzzella führte die ETH seit 2015. "Meine Aufgabe als ETH-Präsident habe ich in der Weiterentwicklung der Hochschule gesehen. Im internationalen Umfeld wird die Konkurrenz immer ausgeprägter. Wenn wir weiterhin vorne mitwirken und die besten Professorinnen und Professoren anziehen wollen, dann muss sich die ETH Zürich ständig verbessern. In meiner Amtszeit konnte ich gemeinsam mit der Schulleitung viele Initiativen in die Wege leiten, die die ETH nachhaltig voranbringen werden", sagte Guzzella zu seinem Abschied. Der neue Präsident der ETH Zürich wird vom Bundesrat, auf Antrag des ETH-Rats gewählt, wie es weiter heisst.

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