Dreamforce 2016

Salesforce wird mobil

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Pro Monat greifen über 1,5 Millionen Nutzer via Smartphone auf die Software von Salesforce zu. Die Firma hat darauf reagiert und mit dem Umbau seines CRM begonnen.

Salesforce hat gerufen und über 100’000 Menschen sind gefolgt. Nach San Francisco, zur Dreamforce 2016. Einige Salesforce-Manager vergleichen den Anlass mit dem World Economic Forum. Alex Dayon, President and Chief Product Officer von Salesforce ist einer von ihnen. "Die Dreamforce ist das Davos der Tech-Industrie", sagte er.

Der Franzose sprach vor rund 70 Journalisten aus aller Welt. Wer aus dem Fenster des Meetingraums im 21. Stock an der Freemontstreet blickte, konnte vis-à-vis das Skelett des im Bau befindlichen Salesforce Tower sehen. Über 60 Stockwerke hoch wird der Turm. Das höchste Gebäude westlich des Mississippi, wie Dayon sagte.

Doch weder die Journalisten noch Dayon waren des Turmes wegen in San Francisco. “Die Dreamforce ist keine Technologiemesse”, sagte Dayon und kam auf das eigentliche Thema zurück. Der Anlass drehe sich nur darum, was die Kunden gemeinsam mit Salesforce erreichen könnten. “Wir sind hier, um Lösungen zu verkaufen.”

Geschäftsprozesse über das Smartphone verwalten

Insgesamt acht Lösungen hat Salesforce. Alle in der Cloud, vereint auf einer Plattform. Auf der “Customer Success Platform”. Und diese Plattform wird nun mobil. Mit der “Salesforce 1 Mobile App”.

Mit der App sollen Kunden ihre Geschäfte vom Mobiltelefon aus verwalten und steuern können. “Das Smartphone ist für uns der Formfaktor Nummer eins”, sagte Dayon. Bereits jetzt habe Salesforce über 1,5 Millionen mobile Nutzer pro Monat.

Alles was Salesforce biete, sei nun in einer einfachen, modernen Oberfläche auf dem Handy verfügbar. CRM-Daten, Geschäftsprozesse, Chatter, Custom Apps, Apps von Partnern und vieles mehr, wie Dayon sagte.

Whitelabel-Apps für Salesforce-Kunden

Die “Salesforce 1 Mobile App” beinhaltet zudem “My Salesforce 1”. Damit sollen Kunden ihre Salesforce-1-Apps individuell gestalten können. In ihrem eigenen “Look and Feel”, mit ihrem eigenen Firmendesign. Eine Whitelabel-App sozusagen.

Dazu kommt “Salesforce 1 Forecasting”. Damit sollen Verkaufsleiter einen Top-Down-Blick auf ihr Unternehmen erhalten. Sie sollen damit den Geschäftsverlauf leichter vorhersagen können. Sie sollen sehen können, wie sich ihre Teams schlagen, was sie leisten. In Echtzeit, von jedem Gerät aus.

Dayon sprach ausserdem über Einstein. Die künstliche Intelligenz, die Salesforce schon Ende September angekündigt hatte. Einstein verbessert das CRM von Salesforce laut Dayon in allen Belangen. Durch Machine Learning.

Je mehr Daten verfügbar sind, desto besser funktioniert das Ganze. Wie und in welcher Form Kunden Daten für die künstliche Intelligenz bereitstellen, sei jedem selbst überlassen, versicherten Dayon und seine Mitstreiter.

Verknüpfung von Quip und Salesforce

Ferner integriert Salesforce die im August für 750 Millionen US-Dollar aufgekaufte Firma Quip in seine Cloud. Dadurch sind Salesforce-Daten direkt in Quip verfügbar.

Mit Quip kann man Dokumente erstellen, teilen und gemeinsam bearbeiten. Ähnlich wie bei Google Docs.

Anwender können nun ihre Salesforce-Daten bei Quip direkt in Dokumente und Tabellen einfügen. Ändert sich etwas an den Daten, ändern sich auch die Dokumente und Tabellen automatisch. Salesforce-Kunden können sich jetzt ausserdem mit ihrem Salesforce-Account bei Quip anmelden.

Framework für Apps und Kundenportale

Zu guter Letzt kündigten Dayon und seine Kollegen ein Framework an, mit dem Kunden ebenfalls Apps sowie Kundenportale erstellen können. Das Framework heisst Lightning Bolt.

Salesforce-Partner wie etwa Deloitte, Cognizant und PWC hätten bereits Portale und Lösungen mit dem Framework erstellt, heisst es in einer Mitteilung von Salesforce.

Zu den Preisen der neuen Lösungen gab Salesforce wie schon bei der Einstein-Ankündigung wenig bekannt. Die konkreten Preise würden kommuniziert, wenn die einzelnen Produkte verfügbar seien.

"My Salesforce 1" im zweiten Halbjahr 2017 verfügbar

Die Integration von Quip soll in der ersten Hälfte von 2017 abgeschlossen sein. Der Login via Saleforce-Account ist aber schon verfügbar und kostet nichts zusätzlich.

“My Salesforce 1” befindet sich in der Pilotphase. Ausgewählte Kunden würden die Lösung testen. In der zweiten Hälfte von 2017 sollen dann alle Salesforce-Kunden das Angebot nutzen können.

“Salesforce 1 Forecasting” für iOS soll noch im Oktober dieses Jahres verfügbar sein. Support für Android-Geräte folgt Mitte 2017.

Das Lightning Bolt Framework wird laut Mitteilung unter der Community-Cloud-Lizenz im Oktober dieses Jahres verfügbar sein.

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NW171632