Aber immer noch positiv

IT-Umsätze bleiben hinter den Erwartungen zurück

Uhr | Aktualisiert
von Christoph Grau

Gartner hat die Wachstumserwartungen im IT-Markt leicht nach unten korrigiert. Die Analysten rechnen für das Gesamtjahr noch mit einem Plus von 2,1 Prozent. Bis 2018 soll sich das Wachstum wieder auf einem höheren Niveau stabilisieren.

Die globalen IT-Ausgaben entwickeln sich schwächer als erwartet. Gartner rechnet im aktuellen Jahr nur noch mit einem Wachstum von 2,1 Prozent, zuvor waren die Analysten noch von 3,2 Prozent ausgegangen, schreibt das Marktforschungsunternehmen in seiner neuesten Marktanalyse.

Alle Marktsegmente im Plus

Den IT-Markt unterteilt Gartner in Geräte, Datencenter-Systeme, Geschäftssoftware, IT- und Telekommunikations-Dienstleistungen. Alle Segmente sollen zumindest leicht zulegen, nachdem im Vorjahr Datencenter-Systeme und Telekommunikations-Dienstleistungen noch Verluste verzeichneten.

Als Hauptgründe für die Verlangsamung des Wachstums nennt Gartner den zunehmenden Wettbewerb unter den Anbietern, mangelnde Produkte-Unterscheidungsmerkmale und die steigende Verfügbarkeit von alternativen IT-Lösungen. Für die nächsten Jahre sehen die Analysten aber wieder einen Aufwärtstrend. Bereits 2015 wird ein Wachstum von 3,7 Prozent erwartet und bis 2018 soll es sich auf diesem Niveau stabilisieren.

Marge bei Geräten und IT-Dienstleistungen schwindet

Der Gerätemarkt ist laut Gartner durch geringere Produktpreise geprägt. Besonders Smartphones und Tablets sind hiervon betroffen. Gerade bei Tablets sei in den USA eine Sättigungsgrenze erreicht und es zeige sich ein Trend zu Geräten aus dem untersten Preissegment ab. Für das Jahr 2015 sollen die Ausgaben für Geräte aber wieder um 5,8 Prozent zulegen und einen Wert von 725 Milliarden US-Dollar erreichen.

IT-Dienstleistungen legten zwar um 3,8 Prozent zu, dennoch attestiert Gartner diesem Segment einige Probleme. So verlaufe das Outsourcing-Geschäft schwächer als erwartet. Ausserdem würden öffentliche Cloud-Angebote traditionellen Datacenter-Outsourcern zunehmend das Wasser abgraben. Kunden entschieden sich ausserdem für kleinere und mit weniger Risiken behaftete IT-Projekte. Einige der grossen Händler seien darum bemüht, bei steigenden Umsätzen ihre Margen halten zu können.

Geschäftssoftware legt deutlich zu

Nur das Geschäft mit Unternehmenssoftware soll die bisherigen Erwartungen übertreffen. Die deutlichsten Zuwächse wird es laut Gartner im Bereich der Infrastruktur-Software geben. Insbesondere das Geschäft mit der Digitalisierung und Big Data wird sich sehr gut entwickeln. Rückläufig wird das Geschäft mit spezialisierten Office-Anwendungen und "Digital Content Creation" sein. Die schwachen PC-Verkäufe und der Trend hin zu Cloud-Anwendungen werden als Gründe genannt.

Das Wachstum bei den Telekommunikations-Dienstleistungen soll mit einem Plus von 0,7 Prozent moderat ausfallen. Der starke Preiskampf unter den Anbietern und eine sinkende Nachfrage nach klassischen Gesprächs-Dienstleistungen geben laut Gartner hierfür den Ausschlag. Die Einnahmen pro Nutzer sollen insgesamt um 10 Prozent zurückgehen.


Ausblick auf die weltweiten IT-Ausgaben (in Milliarden US-Dollar)

 

2013 Ausgaben

2013
Wachstum (%)

2014
Ausgaben

2014
Ausgaben (%)

2015
Ausgaben

2015
Wachstum (%)

Geräte

 677

1.1

685

1.2

725

5.8

Datencenter-Systeme

 140

-0.1

140

0.4

144

2.9

Geschäfts-Software

 300

5.1

321

6.9

344

7.3

IT Services

 932

0.0

967

3.8

1,007

4.1

Telekommunikatios Services

 1,624

-1.2

 1,635

0.7

1,668

2.0

Gesamt IT

 3,673

0.0

 3,749

2.1

3,888

3.7

Quelle: Gartner (Juni 2014)