Forschung

Verbesserungs­potenzial bei Cloud-­Projekten ist vorhanden

Uhr | Aktualisiert
von Philipp A. Ziegler

Wie unsere aktuelle Studie "ICT-Betrieb in Schweizer Unternehmen" ergeben hat, sind Firmen grösstenteils mit ­ihren Cloud-Dienstleistern zufrieden. Wenn allerdings etwas nicht gut läuft, sind immer wieder die gleichen Schwachstellen auszumachen.

Im Rahmen unserer aktuellen Studie zum Thema "ICT-Betrieb in Schweizer Unternehmen" haben wir auch nach der Zufriedenheit mit abgeschlossenen Cloud-Projekten gefragt. Die gute Nachricht: 71 Prozent der befragten Unternehmen sind mit den Ergebnissen der realisierten Projekte sowie der Zusammenarbeit mit den entsprechenden Cloud-Dienstleistern zufrieden.

Dies bedeutet aber auch, dass fast jedes dritte Projekt (29 Prozent) die Erwartungen nur vereinzelt oder gar nicht erfüllte. Auf einer Skala von 1 bis 4 (4 = voll zufrieden) steht der durchschnittliche Zufriedenheitsgrad der Anwender bei 2,73 und damit im Vergleich zu anderen Projektthemen (etwa Business-Software) deutlich tiefer. Bislang lag bei ähnlich gelagerten Analysen die Zufriedenheitsskala bei etwa 3.

Die Gründe für die Unzufriedenheit decken sich weitgehend mit den Resultaten aus anderen Studien. Es sind immer wieder die gleichen Schwachstellen, die ausgemacht werden, wiederkehrende Mängel, deren Ursachen weniger beim Thema selbst als vielmehr beim Projektmanagement auszumachen sind: Kosten, die aus dem Ruder laufen oder auch Nutzenkriterien (etwa Erhöhung der Verfügbarkeit, Produktivitätssteigerung, Kostenreduk­tion), die nicht die gewünschte Performance erreichen. Zudem lassen unklar definierte, nicht messbare Projektziele Interpretationsspielräume zu, die in der Zusammenarbeit "Nutzer – Dienstleister" zu Missverständnissen und unterschiedlichen, nicht zieladäquaten Vorgehensweisen führen können.

Ein Projekt auf Kurs bringen

Bei den Resultaten der Studien und Umfragen der vergangenen drei bis vier Jahre beobachteten wir, dass die Berücksichtigung der folgenden übereinstimmenden Erkenntnisse von Befragten unter anderem dazu beitragen kann, ein Projekt erfolgreich auf Kurs zu bringen und zu halten:

  • Sorgfältige Auswahl des passenden Cloud-Modells. Die Steigerung der Flexibilität & Agilität im ICT-Betrieb als Zielsetzung nicht aus den Augen verlieren.
  • Wahl eines Sourcing-Partners auf Augenhöhe. Grösse und Kultur sollten passen. Einbezug der betroffenen Mitarbeiter in den Prozess.
  • Lange Evaluationsphasen und Verhandlungszeiten vermeiden; sie gefährden das Projekt. Die Motivation geht verloren, das Risiko steigt.
  • Sich der organisatorischen Auswirkungen eines neuen Betriebsmodells unter Einsatz und Nutzung der Cloud bewusst sein.

Darüber hinaus zeigte sich, dass verständliche, mit einer Portion gesundem Pragmatismus aufgesetzte Ziele wesentlichen Einfluss auf einen positiven Projektverlauf haben. Ziele, die gemeinsam mit dem Dienstleister und unter Einbezug der betroffenen Mitarbeiter erarbeitet und verabschiedet werden. Und nicht zuletzt bilden eine offene Kommunikation, standardisierte, transparente Prozesse, realistisch angesetzte Termine und Budgets die Leitplanken und die Basis für eine erfolgreiche und zielkonforme Realisierung des Projekts.

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