Im Schatten von Start-ups und Internetriesen

IT-Entscheider beschwören das Ende der Bank, wie wir sie kennen

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Das traditionelle Schweizer Bankenwesen muss um seine Zukunft bangen, wenn es nicht schnell in neue Technologien investiert. Das sagen IT-Entscheider in einer Befragung des Marktforschungsinstituts Vanson Bourne. Die Bedrohung kommt einerseits von Internetkonzernen, anderseits von Start-ups.

(Source: pab_map / Fotolia.com)
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Das Ende des traditionellen Bankenwesens steht kurz bevor – auch in der Schweiz. Das behauptet eine internationale Studie des Marktforschungsinstitut Vanson Bourne, das im Auftrag des IT-Dienstleisters Avanade durchgeführt wurde. 100 Prozent der befragten Schweizer IT-Entscheider gehen davon aus, dass die klassische Bank im disruptiven Wettbewerb untergehen werde. 85 Prozent der europäischen Kollegen teilen diese Auffassung.

Die ärgste Bedrohung gehe von Internet-Konzernen wie Amazon, Facebook und Google aus, sagen die Bank-IT-Entscheider. Aber auch die Konkurrenz durch Start-ups wachse stetig. 35 Prozent der Befragten würdigen die Bedeutung der Jungunternehmen, heisst es in der Studie. In Europa sagten dies 48 Prozent der Befragten.

Die Baustellen in den Banken

Die Personalisierung der digitalen Möglichkeiten scheint noch in den Kinderschuhen zu stecken. Alle Befragten in der Schweiz sagten, dass die Banken hier über die Bücher gehen müssen.

95 Prozent sind der Auffassung, dass ein nahtloses Angebot über verschiedene Kanäle lebenswichtig sei. Und 30 Prozent räumen ein, dass Filialen geschlossen werden müssten und ein Übergang zu rein digitalen Angeboten unerlässlich sei.

Investitionen lebenswichtig

Der Erfolg des Bankenwesens entscheide sich daran, wie schnell man in digitale Technologie investiere. Eine Modernisierung der IT sei notwendig, um mit der wachsenden Konkurrenz mitzuhalten – da sind sich die Befragten einig.

Vanson Bourne führte die Befragung weltweit zwischen Juni und Juli 2017 durch. Befragt wurden insgesamt 280 IT-Entscheider von Banken, 160 davon aus Europa, 20 aus der Schweiz. Die Befragten arbeiten alle bei Unternehmen, die mindestens 100 Millionen US-Dollar Jahresumsatz haben und 100 oder mehr Mitarbeiter beschäftigen.

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