Fachkräfte-Index von Hays

Schweizer Firmen suchen weniger IT-Fachkräfte

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Der Fachkräfte-Index von Hays hat in den vergangenen Monaten nur eine Richtung gekannt: nach unten. Besonders bei IT-Beratern, Webentwicklern und Netzwerkadministratoren schwächte sich die Nachfrage ab. Die Talfahrt soll aber schon bald zu Ende sein.

(Source: Stefan Rajewski / Fotolia.com)
(Source: Stefan Rajewski / Fotolia.com)

Der Personaldienstleister Hays hat seinen Fachkräfte-Index, der die Nachfrage nach IT-Spezialisten in der Schweiz misst, für das vierte Quartal 2017 aktualisiert. Der leichte Abwärtstrend der vergangenen Monate setzte sich fort, wie die neuen Zahlen zeigen. Die Gesamtnachfrage sank leicht auf 121 Punkte. Im dritten Quartal stand der Index noch bei 126 Punkten. Im Jahresvergleich sank er um 7 Punkte.

Besonders stark war in den vergangenen 12 Monaten der Rückgang bei den IT-Beratern. Der Index sank hier um 42 Punkte. Dies hänge damit zusammen, dass die Begriffe "IT-Berater" und "Consultant" bei den Kandidaten negativ besetzt seien. Die betreffenden Stellen würden deshalb immer öfter als "Entwickler" ausgeschrieben, schreibt Hays. Auch Netzwerkadministratoren, Webentwickler und SAP-Berater sind weniger gefragt als noch vor einem Jahr. Letztere konnten allerdings im vierten Quartal auf tiefem Niveau einen Anstieg verbuchen – die einzige Steigerung des gesamten Index im Vergleich zum dritten Quartal.

Dominik Rainer, Department Manager Permanent bei Hays Schweiz, sieht die Fachkräfte-Situation in der Schweiz durch drei Faktoren beeinflusst: Automatisierung, Temporäranstellungen und Spezialisierung. Immer mehr Vorgänge würden automatisiert, was zur Folge habe, dass für das klassische Administratorprofil immer weniger Nachfrage bestehe. Die fortschreitende Digitalisierung der Unternehmen sowie die Neuausrichtung von Banken und Versicherungen hin zu Web und Mobile führten ausserdem zu einem erhöhten Bedarf an Fachspezialisten zur Umsetzung einzelner Projekte. Nach Abschluss der Projekte bestehe für die Auftraggeber dann kein Bedürfnis, alle Beteiligten im Unternehmen zu halten.

Generalisten weniger gefragt

Den stärksten Wandel sieht Rainer bei den Stellenprofilen. "Die Nachfrage im Schweizer IT-Arbeitsmarkt bewegt sich weg vom Generalisten und konzentriert sich immer mehr auf einzelne Spezialisierungen", sagt er. Bei den Themen Blockchain, Big Data, Data-Science oder Cloud seien Fachkräfte gefragt, bei den klassischen Legacy-Bereichen sei die Nachfrage rückläufig. Dies habe mit den vergleichsweise hohen Kosten in der Schweiz zu tun. "Die reine Wartung bestehender Anwendungen ohne innovative Impulse lässt sich im Near- oder Offshore-Umfeld günstiger umsetzen. Darüber hinaus macht der Trend zu verteilten Systemen und zur Cloud die Beschäftigung grosser Teams für Client-Server-Lösungen in der Schweiz unnötig."

Der Rückgang des Fachkräfte-Index soll laut Hays nicht anhalten. Neue Budgets für Personal und neue Projekte in Verbindung mit dem gestiegenen Frankenkurs liessen ein Anziehen der Nachfrage erwarten. Zum Jahresbeginn 2018 zeige der Index bereits wieder eine "stark steigende Tendenz", sagt Rainer.

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