Studie

Welche Kompetenzen in der digitalen Zukunft gefragt sind

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Deloitte hat in einer Studie untersucht, welche Kompetenzen und Berufsfelder in der Zukunft gefragt sein werden. Web- und Multimediaentwickler haben gute Zukunftsaussichten. Im Bereich Sekretariat könnten bis 2030 hingegen 90 Prozent der Stellen wegbrechen. Zwei Studienautoren erklären, was noch alles hinter den Zahlen steckt.

Das Beratungsunternehmen Deloitte hat in einer Studie untersucht, welche Fähigkeiten in Zeiten der Digitalisierung gefragt sind. In der Studie mit dem Titel «Welche Schlüsselkompetenzen braucht es im digitalen Zeitalter» verglichen die Studienautoren verschiedene Berufsfelder der Schweiz. Die Studienautoren Markus Koch, Head of Strategic Development Consumer & Industrial Products, und Dennis Brandes, Senior Economic Analyst, geben einen Einblick in die Ergebnisse.

Ziel der Studie sei es, die Chancen der Digitalisierung in den Mittelpunkt zu stellen, sagt Brandes. Die Studie soll auch Ängste nehmen, dass durch die Digitalisierung Arbeitsplätze vernichtet würden, ergänzt Koch. Am Ende eines technologischen Schrittes, wie etwa bei der Einführung von IT-Lösungen, habe es immer mehr Arbeit als zuvor gegeben. Bei der Digitalisierung werde das wohl ähnlich sein, zeigt sich Koch zuversichtlich. Die Studie soll aufzeigen, welche Kompetenzen und Berufe dabei zukunftssicher sind und welche eher nicht.

ICT-Kompetenzen bleiben gefragt

«Ihre Leser müssen sich weniger Sorgen machen als andere Branchen», sagt Brandes. Die Kompetenzen, die es in der ICT-Branche brauche, blieben zumindest bis 2030 weiterhin gefragt. Ausser auf die technischen Fähigkeiten komme es aber immer stärker auch auf soziale Kompetenzen an, betont Brandes.

Einen hohen Grad an Zukunftssicherheit haben Berufsfelder wie Web- oder Softwareentwickler. Gemäss der Studie sind bei den Web- und Multimediaentwicklern 7 der 10 Top-Kompetenzen zukunftssicher. Dies betrifft das Fachwissen im Bereich Computer und Elektronik, das Programmieren, kritische Denken, die Betriebsanalyse, die komplexe Problemlösungsfähigkeit, die Fähigkeiten zum deduktiven Denken sowie die Problemsensitivität. Die Studienautoren gehen daher davon aus, dass die Zahl der Beschäftigten im Bereich Web- und Multimediaentwicklung bis 2030 um 73 Prozent zunehmen wird.

Die Automatisierung verschont auch die IT nicht

Aber auch in der IT werden bestimmte Tätigkeiten automatisiert werden. Die ist laut Brandes aber kein Problem. Denn in der Regel seien dies eher einfache Tätigkeiten. Die durch die Automatisierung frei werdende Arbeitszeit stünde dann für schwierigere Tätigkeiten zur Verfügung oder könne anderweitig genutzt werden, etwa für den Kundenkontakt.

Weiterbildungen als Ausweg

Sehr schlecht sieht die Prognose für Sekretariatsfachkräfte aus. Der Kundenservice ist hier laut den Studienautoren das einzige zukunftssichere Fachwissen. Deshalb prognostizieren sie für diesen Bereich bis 2030 einen Stellenabbau bis zu 87 Prozent.

Für die vielen KV-Lehrlinge sei dies durchaus ein Problem, sagt Koch. Die kaufmännische Lehre sei in der Schweiz nach wie vor die beliebteste Ausbildung. Die beste Antwort laute daher: weiterbilden und weiterbilden, sagt Brandes. Die meisten KV-Absolventen seien sich auch bewusst, dass sie die Tätigkeit nicht bis Rentenalter ausüben könnten. Entsprechend hoch sei ihre Weiterbildungsquote. So sei es nicht selten, dass KV-Lehrlinge gleich nach dem Abschluss eine Weiterbildung in einem anderen Bereich begönnen, sagt Brandes. Dadurch würden die zu erwartenden Einbussen an Arbeitsplätzen zumindest teilweise kompensiert, ergänzt Brandes.

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