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Grüter will Führerausweis auf dem Handy

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Nationalrat Franz Grüter hat am 19. September beim Bundesrat eine Motion eingereicht. Grüter bitten den Bundesrat, den Fahrzeug- und Führerausweis zu digitalisieren. Auch rechtliche Grundlagen für eine internationale Nutzung sollen geprüft werden.

Franz Grüter, SVP-Nationalrat und Vizepräsident von ICTswitzerland. (Source: Bild: Markus Senn)
Franz Grüter, SVP-Nationalrat und Vizepräsident von ICTswitzerland. (Source: Bild: Markus Senn)

Nationalrat Franz Grüter hat am 19. September eine Motion an den Bundesrat gerichtet. Sie bittet den Bundesrat, eine digitale Lösung für Fahrzeug- und Führerausweise zu erarbeiten. Für seine Motion fand Grüter im Parlament fast 40 Mitunterzeichner aus FDP, BDP, CVP und SVP.

Bislang gibt es Führerausweise in der Schweiz im Bankkartenformat oder als Papierausweise sowie Fahrzeugausweise in Papierform. Dabei sollen rechtlichen Grundlagen geprüft werden, die eine internationale Nutzung ermöglichen würden. Laut Motion soll die digitale Lösung personenbezogene Daten und Fahrzeugdaten trennen können. Zudem soll geprüft werden, wie der digitale Fahrzeug- und Führerausweis als Grundlage für weitere Dienstleistungen eingesetzt werden kann, beispielsweise für Gebührenerhebungen, oder für eine Integration der Autobahn-Vignette oder Versicherungsleistungen.

Laut den Initianten der Motion verspricht ein digitaler Fahrzeug- und Führerausweis folgende Vorteile:

  1. Die Lösung soll die behördliche Arbeit (Mutationen, Berechtigungen, History, etc.) unterstützen - auch offline.

  2. Ein digitaler Fahrzeug- und Führerausweis ermögliche, dass Fahrzeuglenker und Behörden Informationen und Daten in Echtzeit bearbeiten können.

  3. Nach europäischem Vorbild könnten die Daten des Fahrzeugs und des Halters aufgetrennt werden. Das würde die Entwicklung von Vehicle-To-Vehicle-Technologien ermöglichen.

  4. Die Informationen zum Halter könnten in Form einer Smartcard gesichert werden.

Grüter, der Vizepräsident von ICT Switzerland ist, sieht den Mehrwert eines digitalen Fahrzeug- und Führerausweises bei neuen Geschäftsmodellen und disruptiven Technologien. Er sieht Einsatzmöglichkeiten vor allem bei autonomen Fahrzeugen, Sharing-Modellen oder auch Pay-per-use Versicherungen.

In anderen Ländern wie Indien und Grossbritannien sei man schon einen Schritt in diese Richtung gegangen. Grossbritannien prüfe momentan, ob der Fahrausweis auch als digitale Version auf dem Smartphone mitgeführt werden kann. Innovative Lösungen im Bereich des elektronischen Fahrzeugausweises würden den Standort Schweiz international stärken, schreibt Grüter in der Motion.

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