Datenleck

Update: Alphabet macht Google+ dicht

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Die Google-Holding Alphabet stampft ihr soziales Netzwerk Google+ für private Nutzer ein. Grund ist eine Datenpanne, die an den Facebook-Skandal um Cambridge Analytica erinnert. App-Entwickler hatten über Jahre hinweg Zugang zu über einer halben Million Nutzerkonten.

(Source: Unsplash.com / Cristina Gottardi)
(Source: Unsplash.com / Cristina Gottardi)

Update vom 11.12.2018: Der Shutdown von Google+ kommt früher als geplant.

Nach einem erneuten Bug, der 52,5 Millionen Nutzer betroffen haben soll, plant Alphabet nun, das soziale Netzwerk Google+ früher als angekündigt zu schliessen, wie Google schreibt. Obwohl das Unternehmen davon ausgeht, dass die Sicherheitslücke unentdeckt geblieben und nicht ausgenutzt worden ist, werde das Auflösen der Plattform für private Nutzer nun von August 2019 auf April 2019 vorgezogen. Die Google+ APIs würden schon innerhalb der nächsten 90 Tage abgeschaltet.

Durch den Bug sei es möglich gewesen, Informationen wie Alter oder Namen eines Nutzers anzusehen, auch wenn dieser sie nicht als öffentlich markiert hat. Google+ hat eine genaue Liste der einsehbaren Infos zusammengestellt. Auf kritische Informationen soll kein Zugriff bestanden haben. Dazu gehören etwa finanzielle Daten, Passwörter, ID-Nummern oder Ähnliches, das für Betrug oder Identitätsdiebstahl missbraucht werden könnte.

Google+ soll betroffene Nutzer kontaktieren bzw. kontaktiert haben, wie es weiter heisst.

Originalmeldung

Der Google-Konzern Alphabet dreht seinem sozialen Netzwerk Google+ den Hahn zu. Hinter dem Schritt steht eine Datenpanne, die das Unternehmen nun einräumte. Hunderte von externen Entwicklern hätten unberechtigt auf mindestens eine halbe Million Nutzerkonten zugreifen können, teilt Reuters mit.

Die Sicherheitslücke bestand zwischen 2015 und März 2018, wie das Wall Street Journal berichtet. Angeblich wollte Google die Panne bis zuletzt vertuschen, wie die Tageszeitung unter Berufung auf interne Dokumente und Insiderquellen weiter schreibt. Der Konzern habe befürchtet, einen ähnlichen Rufschaden zu erleiden wie Facebook im Zuge der Affäre um Cambridge Analytica.

Bis August bleibt noch Zeit

Google+ bleibe zwar zahlenden Unternehmenskunden als internes Kommunikationstool erhalten, schreibt Reuters weiter. Doch die Gratis-Version von Google+, die quasi als Facebook-Derivat funktioniert und sich an private Nutzer richtet, werde im August 2019 eingestellt.

In einem Blogeintrag schreibt Google, es gebe keine Hinweise darauf, dass die Sicherheitslücke ausgenutzt worden sei. Ferner beteuert das Unternehmen, dass es seine Datenschutzvorkehrungen verschärft habe.

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