Merkwürdiges aus dem Web

Ein Herz für Satanisten

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CE- und IT-Welt fördern immer wieder Erstaunliches und Kurioses zutage, das zum Schmunzeln anregt. Die seltsamsten­Kurznews immer in der Rubrik "Curiosities". Gute Unterhaltung!

Ein Herz für Satanisten

cka. Netflix hat sich mit Satanisten angelegt. Der Grund: ein Copyright-Verstoss. Der Streaming-Anbieter veröffentlichte Ende Oktober die Serie "Chilling Adventures of Sabrina" – eine Horrorserie über Hexen und Dämonen. Mit dabei sind auch ein paar böse Satanisten, die eine Statue anbeten. Das erzürnte The Satanic Temple (TST) – eine Gruppe nicht böser Satanisten, die eine identische Statue nicht anbeten. Die Statue zeigt Baphomet, eine Gestalt mit Ziegenkopf, Engelsflügeln und in der Serie – die Krux für Netflix – einem männlichen Oberkörper. Baphomet-Darstellungen gibt es zwar schon seit hunderten Jahren. Ein männlicher Oberkörper sei jedoch das Alleinstellungsmerkmal des TST. Die atheistischen Satanisten haben mit dämonischen Gottheiten nichts am Hut, verwenden die Statue aber für Protestaktionen. TST verklagte daraufhin Netflix wegen Urheberrechtsverletzung und Rufschädigung. Der Streaming-Anbieter zeigt sich nun einsichtig. Wie der "Der Standard" berichtet, einigten sich beide Parteien aussergerichtlich.

 

Der Detailhandels-Opa kehrt zurück

osc. Er ist so alt wie die Migros selbst: der Migros­-Wagen. 82 Jahre lang brachte er die Produkte des Detailhändlers zur Freude von Gross und Klein in abgelegene Ortschaften und Quartiere der Schweiz – noch bevor Gottlieb Duttweiler die ersten Migros-Läden eröffnete. Doch 2007 war Schluss damit. Die Kunden fuhren mit dem Auto zum Supermarkt, die Lastwagen rentierten nicht mehr, die letzte Migros-Genossenschaft stellte den Betrieb der Fahrzeuge ein. Nun könnte die Digitalisierung dem Migros-Wagen ein Revival bescheren, wie die "Handelszeitung" berichtet. Im Rahmen des Projekts ­"Miacar" teste die Migros in Bern den Versand von Lebensmitteln per Elektromobil bis zum Kunden nach Hause. Die Einkaufslisten stelle dieser per Smartphone-App zusammen. Geliefert würden die Lebensmittel dann innerhalb von 20 Minuten. Bei positivem Feedback sei eine Ausdehnung des Angebots geplant. Kommende Generationen könnten also wieder mit Nos­talgie auf den Migros-Wagen zurückblicken.

 

König der Fake News

osc. Fake News sind eigentlich nichts Neues. Bewusst verbreitete Falschmeldungen gab es im News-Geschäft schon immer. Im Zeitalter des Internets haben Fake News aber eine neue Relevanz erreicht. Sie verbreiten sich über soziale Netzwerke in Windeseile an ein riesiges Publikum. Das mussten auch die Besucher der Facebook-Seite des US-Amerikaners Christopher Blair erfahren, wie "Spiegel Online" berichtet. Blair veröffentliche dort absurde Artikel, die besonders zu den Ansichten der US-Rechten passten. Etwa: Kalifornien will die Scharia einführen. Oder: Bill Clinton ist ein Serienmörder. Für Blair, ein Anhänger der Demokraten, war das Satire, viele seiner Leser glaubten die ­Storys aber. Sie wurden tausendfach geliked, kommentiert und von russischen Fake-News-Seiten aufgegriffen. Das Verrückte daran laut Blair: Je ex­tremer eine Meldung, umso mehr Menschen sind geneigt, ihr Glauben zu schenken.

 

Tesla mit Salz und Zitrone

fpo. Elon Musk hat der Welt schon einiges beschert. Vom Tesla-Gründer kommen nicht nur Elektroautos, sondern etwa auch ein Flammenwerfer und als Nächstes wohl der Teslaquila. Doch gegen die Mezcal-Spirituose aus dem Hause Tesla regt sich Widerstand; die mexikanischen Destillerien gehen auf die Barrikaden. Wie "Der Standard" schreibt, gab der Regulierungsrat der Branche bekannt, gegen Teslaquila vorgehen zu wollen. Der Name erinnere frappant an Tequila, was eine geschützte Marke sei. Tesla wiederum will die Marke ebenfalls schützen lassen, und zwar in den USA, Mexiko, Jamaika und der EU. Die Fortsetzung dürfte folgen, der Mexican Standoff ausbleiben. Kopfschmerzen dürfte die Schnapsidee von Tesla aber noch einigen bereiten.

 

Findige Finnen veräppeln den obersten Peino

jor. Bislang hat es nur zwei "normale" Arten von Menschen gegeben, die sich über Donald Trump freuen konnten: Satiriker und Karikaturisten. Nun gesellen sich die Finnen dazu. Grund dafür ist eine weitere Trump'sche Eskapade. Der US-Präsident besuchte in Kalifornien einen Ort, der unter massiven Waldbränden litt, wie die "Frankfurter Rundschau" berichtet. Trump erklärte dort, die Finnen hätten keine Probleme mit Waldbränden, weil sie viel Zeit damit verbrächten, im Wald zu harken. Prompt reagierten die Finnen auf Twitter. Sie posteten ironische Tweets unter dem Hashtag #haravointi – finnisch für "harken" – und posierten etwa mit Staubsaugern im Wald. Die Finnen können also mehr, als in Eislöchern fischen und in der Sauna schwitzen. Sie sind gewiefte Witzbolde, die nicht nur sich selbst, sondern auch penetrant-peinliche Präsidenten gut und gern aufs Korn nehmen können.

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