Tüfteln am "Büro-Benchmark"

Wie Locatee Räume besser nutzen und Mitarbeiter zufriedener machen will

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von Yannick Chavanne und Übersetzung von René Jaun, nsa

Das Zürcher Start-up Locatee entwickelt gemeinsam mit dem Institut für Facility Management der ZHAW ein Tool, um die Nutzung von Arbeitsräumen zu messen und zu vergleichen. Künftig soll es auch Erkenntnisse zur Mitarbeiterzufriedenheit liefern.

(Source: freepik/freepik.com)
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Noch immer ist aufgrund der Pandemie vielerorts Arbeiten im Homeoffice angesagt. Doch mit der Rückkehr ins reguläre Büro, dürften viele Unternehmen Lösungen zur besseren Verwaltung ihrer Büroräumlichkeiten suchen. Eine dieser Lösungen kommt von Locatee, einem Zürcher Start-up, welches bei einer Finanzierungsrunde im vergangenen Mai 4 Millionen US-Dollar einsammelte.

Die Lösung von Locatee richtet sich an Immobilienverwalter grosser Unternehmen und nutzt Daten aus Quellen wie Sensoren, dem Wi-Fi-Netzwerk und so weiter, um die Nutzung von Arbeitsplätzen zu verfolgen, zu verstehen und zu optimieren. Die Plattform wird inzwischen von Unternehmen wie Deloitte, SwissRe, Zurich Versicherungen und anderen Global1000-Firmen in mehr als 60 Ländern genutzt, wie das Start-up mitteilt.

Workspace-Management wird vergleichbar

Als Nachfolgeprojekt arbeitet Locatee zusammen mit dem Institut für Facility Management der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) an einem "Büro-Benchmark". Das von der Innosuisse mit 39'000 Franken geförderte Projekt hat zum Ziel, ein Tool zu erstellen, mit dem das Workspace-Management verschiedener Unternehmen verglichen werden kann. "Die Vergleiche werden anhand von Kriterien wie Bürodichte im Arbeitsraum, Ausstattungseffizienz, Gesamtkapazität, Belegungsgrad und Kosten durchgeführt. Mit dieser Bewertungsmethode können wir auf neue Trends in der Arbeitswelt reagieren, wie zum Beispiel die wachsende Nachfrage nach hybriden Arbeitsformen", heißt es in der Locatee-Pressemitteilung.

Praktische Daten und theoretische Analyse

Im Rahmen der Zusammenarbeit mit der ZHAW sollen dem Benchmark weitere Dimensionen hinzugefügt werden, wie etwa Mitarbeiterzufriedenheit oder Arbeitsplatzspezifika. Das Tool würde sich folglich sowohl auf praktische Daten aus der Softwarelösung, als auch auf die theoretische Analyse von Arbeitsumgebungen und dem Zusammenspiel von räumlichen, menschlichen, technischen und organisatorischen Faktoren stützen. "Die Kombination der beiden Disziplinen mit der Mitarbeiterzufriedenheit als Schlüsselkriterium liefert ein völlig neues Mass für die Nutzung und Zufriedenheit am Arbeitsplatz, das es auf dem Markt nicht gibt. Wir freuen uns daher sehr, diesen Ansatz mit unserem wissenschaftlichen Partner ZHAW entwickeln zu können", sagt Sabine Ehm, Co-Leiterin des Projekts und Thought-Leadership & Research Manager bei Locatee.

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