Analyse von Finery Markets und PwC

Darum mögen Kryptohändler die Schweiz

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von René Jaun und pwo

Laut einer Studie gehört die Schweiz zu den führenden Handelsplätzen für digitale Vermögenswerte. Dies liegt insbesondere an den rechtlichen Rahmenbedingungen. Aus der Analyse geht aber auch hervor, dass der Markt für digitale Assets noch nicht ausgereift ist.

(Source: corund / Fotolia.com)
(Source: corund / Fotolia.com)

Beim Handel mit digitalen Vermögenswerten ist die Wahl des Finanzplatzes wichtig. Und die Schweiz hat im Handel mit digitalen Assets die Nase vorn. Dies geht aus dem "Crypto Trading Report" von Finery Markets und PwC hervor. Für die Studie seien 77 Parteien befragt worden: 25 Prozent von ihnen waren Brokerinnen und Broker, 22 Prozent arbeiten für Hedgefunds und 12 Prozent in OTC-Handelsteams. Laut der Umfrageergebnisse zählt die Schweiz zu den weltweit führenden Ländern, wenn es um institutionelle Anleger geht, die in digitale Vermögenswerte investieren und Lizenzen in ihrem Sitzland halten.

Jean-Claude Spillmann, Director bei PwC Legal Schweiz, begründet dies mit dem positiven Umfeld: "Die Schweiz hat sich bezogen auf Handelsplätze für digitale Vermögenswerte zu einem der weltweit vorteilhaftesten Länder entwickelt. Ausschlaggebend hierfür sind die dort robusten rechtlichen Rahmenbedingungen, die gezielt eingeführt wurden, um ein hohes Mass an Rechtssicherheit für DLT-basierte Geschäftsmodelle zu gewährleisten. Dank dieser günstigen Bedingungen kann man sich hier die jeweiligen Besonderheiten, eine technologieneutrale und zugängliche, aber dennoch strenge Finanzaufsicht, ein stabiles und sicheres politisches Umfeld sowie die Erfahrung und den Ruf eines seit vielen Jahrzehnten führenden globalen Finanzplatzes und nicht zuletzt einen umfassenden Pool an gut ausgebildeten internationalen und lokalen Talenten zunutze machen."

Die Schweiz ist eines der wenigen Länder, das in der Studie namentlich genannt wird. Ebenfalls führend als Marktplatz für digitale Vermögenswerte seien "verschiedene Common-Law-Länder", heisst es etwa. Und bezüglich institutioneller Anleger, die in digitale Assets investieren und Lizenzen in ihrem Wohnsitzland besitzen, taucht nebst der Schweiz und den Common-Law-Ländern auch Russland auf.

Markt scheint stark fragmentiert

Weiter geht aus der Studie hervor, dass das Interesse an Kryptowährungen steigt, namentlich bei traditionellen Akteuren am Finanzmarkt. Von den befragten gaben 70 Prozent an, bereits mit digitalen Assets zu handeln. Allerdings sagten 60 Prozent, dass sie gerne ihr derzeitiges Trading Setup verbessern würden. Dies deute darauf hin, dass der Markt noch nicht ausgereift sei, heisst es in der Mitteilung.

Erkennbar wird dies auch an der Anzahl der Handelspartner. Unter den institutionellen Teilnehmerinnen und Teilnehmern nutzen 9 Prozent nur einen einzigen Handelsplatz für die Ausführung. Dies, wohl um das Risiko eines Einzelausfalls gleichmässig zu verteilen. Mehr als 25 Prozent der Befragten haben mehr als zehn Handelspartner. Dies lasse einen stark fragmentierten Markt sowie Konsolidierungsbedarf vermuten.

Gehandelt werden aktuell meistens Investitionen von weniger als 10 Millionen US-Dollar, heisst es in der Zusammenfassung. Es gebe jedoch eine Tendenz hin zu steigenden Beträgen. 90 Prozent der Befragten handeln auf zentralisierten Börsen. Am populärsten sei die Plattform "Binance", heisst es auf der Website der Studie.

Hier kann die vollständige Studie, gegen Angabe von Kontaktdaten, heruntergeladen werden.

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