Red Hat Summit 2023

Von offenem Code, hybriden Clouds und geschlossenen Räumen

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von Yannick Züllig und cka

Der US-Softwareriese Red Hat hat seine Partner und Kunden zum "Summit" nach Boston eingeladen. Der Fokus lag auf dem Thema künstliche Intelligenz.

(Source: Netzmedien)
(Source: Netzmedien)

"Wir erleben den Moment der KI." Mit diesen Worten beschrieb Red-Hat-CEO Matt Hicks die aktuelle Stimmung in der Tech-Welt während seiner Eröffnungs-Keynote für den Red Hat Summit 2023. Es sei wohl unmöglich, eine solche Veranstaltung abzuhalten, ohne dem Thema KI einen prominenten Platz einzuräumen, erklärte Hicks den rund 6000 Teilnehmenden im Boston Convention & Exhibition Center. 

Matt Hicks, Präsident & CEO von Red Hat. (Source: Netzmedien)

Entsprechend früh begann Hicks damit, neue KI-basierte Lösungen seines Unternehmens vorzustellen, etwa den Coding Assistenten Ansible Lightspeed oder neue Features für Openshift AI, Red Hats Plattform für die Entwicklung von KI-Produkten. Mehr zu diesen Lösungen und Features lesen Sie hier.

Offenheit und Partnerschaft

Doch am Summit ging es nicht nur um künstliche Intelligenz und die neuen Produkte von Red Hat selbst. Das Unternehmen überliess die grosse Bühne auch den Kunden und Partnern. "Am Ende des Tages sind wir eine Plattform-Firma. Und eine Plattform ist eigentlich nie die finale Lösung", sagte Hicks. Deshalb brauche es eine enge Zusammenarbeit mit vielen Partnern.

Red Hats Stefanie Chiras, Senior Vice President Partner Ecosystem Success, im Gespräch mit Ruba Borno, Vice President Worldwide Channels and Alliances beim Red-Hat-Partner AWS und Gene Reznik Senior Vice President Ecosystems and Industries beim Red-Hat-Kunden Celonis. (Source: Netzmedien)

Entsprechend wechselten sich während der Keynote die Red-Hat-Führungskräfte mit Vertretern von Kunden und Partnern ab. IBM, Intel, Microsoft, Ericsson, Barclays, ABB, Mutua Madrileña, Amadeus und andere Unternehmen berichteten über ihre Zusammenarbeit mit dem US-Konzern und beschrieben ihren Anteil an den Lösungen von Red Hat.

Wenn Engineers mit Engineers reden

Der Austausch zwischen den Eventteilnehmenden stand auch bei den Sessions im Vordergrund, die rund um die Messe herum stattfanden. Über 200 solcher Sessions hatte Red Hat über die zwei Eventtage verteilt organisiert. 

An interaktiven Talks, Workshops und Hands-on Labs wurden verschiedene Produkte und Lösungen aus dem Red-Hat-Universum vorgestellt. Auch hier gab Red Hat seinen Partnern und Kunden Platz, um sich zu präsentieren. So wurden die möglichen Lösungen anhand von sehr konkreten Beispielen vorgestellt. 

Benjamin Rättich und Raffael Klingler, Senior Cloud Engineers bei Axa Schweiz, während ihrer Session. (Source: Netzmedien)

So präsentierte etwa Axa Schweiz, wie man gemeinsam mit Red Hat eine hybride Cloud-Umgebung schafft und sich damit vom klassischen On-Prem löst. Auf der Bühne standen zwei Ingenieure von Axa mit dem zuständigen Projektberater von Red Hat.

Entsprechend wurde das Referat an manchen Stellen sehr technisch und detailliert - so wie auch die Nachfragen am Ende der Session. Zwischen den Engineers auf der Bühne und denjenigen im Publikum entstand eine rege Diskussion, die auch nach der Session im Gang weiter ging.

Escape Room, Swag und Autogrammstunden

Wer gerade keine Session besuchte, konnte die ausschweifende Expo in der grossen Eventhalle besuchen. Dort hatten Red Hat und die Event-Sponsoren ihre Stände aufgebaut, an denen sie Produkte und Lösungen in einem klassischen Format präsentierten.

Die  Expohalle in Boston. (Source: Netzmedien)

Beim "Developer Hub" konnten sich Entwicklerinnen und Entwickler an Challenges probieren und dabei Preise, wie etwa Red-Hat-Merchandise, gewinnen. Wer weniger Programmierkenntnisse, aber einen ausgeprägten Problemlösungssinn hat, konnte auch im Mini-Escape-Room auf dem Messegelände herumknobeln. Und wer sich gar nicht auf seine mentalen Fähigkeiten verlassen wollte, konnte sich seinen Red-Hat-"Swag" auch im Shop kaufen.

Der "Cool Stuff Store" am Red Hat Summit. (Source: Netzmedien)

Dafür gab es Bücher zu Themen aus der Linux-Welt gratis zu ergattern. Besonders Begeisterte konnten sich ihre Exemplare gar von den anwesenden Autoren unterschreiben lassen.

Schweizer Rekord

Bei den Buchautoren war die Schweiz nicht vertreten. Dennoch war das Land an der Konferenz gut repräsentiert. Mit ABB schaffte es ein Schweizer Unternehmen sogar auf die ganz grosse Keynote-Bühne. 

Bernhard Eschermann, CTO Process Automation bei ABB, päsentierte an der Keynote. (Source: Netzmedien)

Das freut auch Richard Zobrist, General Manager von Red Hat Schweiz. Dieses Jahr sei man mit einer "Rekorddelegation" nach Boston gereist, wie er im Gespräch verriet. Über 90 Teilnehmende aus der Schweiz seien für den Summit nach Boston gereist.

Insbesondere die sieben Sessions, die von Schweizer Kunden veranstalteten wurden, freuten Zobrist. Auch hier habe man einen neuen Rekord aufgestellt. Das ganze Gespräch mit Richard Zobrist können Sie demnächst online lesen.

Von drei zu dreihundert Kunden

Die grosse Schweizer Delegation freute auch Marco Bill-Peter. Der Schweizer ist inzwischen Senior Vice President of Customer Experience and Operations und Mitglied der globalen Red Hat Geschäftsleitung. Seine Arbeit beim Unternehmen begann er vor mehr als 17 Jahren im Engineering-Support-Team.

Marco Bill-Peter, Senior Vice President of Customer Experience and Operations bei Red Hat. (Source: Red Hat)

In dieser Zeit habe sich einiges getan, sowohl bei Red Hat als auch in der Schweizer Linux-Szene. So habe es am Anfang seiner Karriere vielleicht 3 oder 4 Kunden in der Schweiz gegeben, die von einem Auftragnehmer betreut wurden. Inzwischen beschäftige Red Hat in der Schweiz mehr als 180 Angestellte und deutlich mehr Kunden.

"Für so ein kleines Land können wir stolz sein, wie präsent wir sind", sagte Bill-Peter. Es sei "elektrifizierend", nach drei Summit-losen Jahren wieder einmal die Möglichkeit zu haben, sich mit Schweizer Kunden und Partnern auszutauschen. 

"Unabhängig von den Produkten, die wir vorstellen, lohnt sich der Summit wegen des Austauschs", sagte Bill-Peter, "egal ob mit den anderen Schweizern oder mit Leuten aus den Niederlanden, Singapur oder Frankreich."

Wie gross der Schweizer Impact am nächsten Red Hat Summit sein wird, zeigt sich vom 6. bis 9. Mai 2024 in Denver, Colorado.
 

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