Smama Fachevent

"Mobile Interaktion ist mehr als SMS"

Uhr | Aktualisiert

Der Verband für Mobile Business Smama lud gestern zum Fachevent an die Hochschule für Wirtschaft Zürich. Thema des Abends war "Mobile Interaction", was besonders in der Werbeindustrie zunehmend an Bedeutung gewinnt.

"Mobile Interaction" war gestern Thema des dritten Fachevents des Verbandes für Mobile Business Smama. Fünf Referenten sprachen in ihren Präsentationen über verschiedene Aspekte von mobilen Interaktionsmöglichkeiten. Besonders wichtig seien neben eines "Call-to-Action", der den Nutzer auch tatsächlich zur Interaktion anregt, ebenso die richtigen Strategien und Technologien, um mobile Werbung erfolgreich zu gestalten.

Durch den Abend führte Mike Weber, Mitgründer von Smama. Er begrüsste die Gäste mit einer kurzen Präsentation über die verschiedensten Formen von "Mobile Interaction", von alten Anwendungen wie SMS und MMS, über neue Konkurrenten wie Whatsapp bis hin zu Push Notifications und Augmented Reality. Während SMS laut einer Statistik der BAKOM noch über 16,8 Millionen Mal pro Tag versendet werden, war die MMS aufgrund fehlender Kompatibilität und unklarer Preispolitik nie ein besonders grosser Faktor in der mobilen Interaktion.

Wahl der richtigen "Mobile Interaction"

Anschliessend referierte Samuel Müller, CEO und Co-Founder der Mirasense AG (Scandit), über die Verknüpfung der Online- mit der Offlinewelt. Ziel sei es, über mobile Interaktionsmöglichkeiten wie etwa EAN- und QR-Codes, Image Recognition oder Geofencing den Dialog zwischen Konsument und Alltagsprodukt herzustellen. Er betonte dabei, wie wichtig der Einsatz der richtigen Interaktionsmöglichkeit ist. Zwar seien verschiedene Technologien in Hülle und Fülle vorhanden, es komme dabei aber immer auf die Situation und die erwünschten Ergebnisse an. Ausserdem brauche es einen starken Anreiz, damit "Mobile Interaction" die Konsumenten auch tatsächlich zur Handlung bewege.

Anreiz für den Nutzer schaffen

Dieser Meinung war auch Ronie Bürgin, Head of Mobile bei Publicitas, der die Vorteile des mobilen Internet unterstrich. Durch mobile Endgeräte habe sich die Nutzungsweise stark geändert. Die Nutzer sind "always on" und die Geräte bieten eine hohe Interaktivität. Die Nutzung sei zunehmend individualisiert und personalisiert, was mobile Werbung besonders attraktiv mache. Möglichkeiten wie etwa Targeting böten mittlerweile eine bessere Zielgruppensegmentierung als im Web. Durch Tracking werde zudem eine genaue Analyse der einzelnen Schritte bis zur Aktion ermöglicht. Somit können bessere Resultate bei der mobilen Werbung erzielt und die einzelnen Ansatzpunkte optimiert werden.

Um eine möglichst effektive Wirkung beim Konsumenten zu erzielen, müssten die Ziele und Strategien von Anfang an klar definiert werden. Zunächst müsse sich der Werbetreibende über den Werbekanal und dessen Reichweite klar sein. Hier gibt es viele Möglichkeiten, von digitalen Angeboten bis hin zu analogen Werbemitteln, die beispielsweise mit einem QR-Code versehen werden.

Auch Bürgin betonte die Wichtigkeit eines "Call-to-Action", um beim Nutzer eine Interaktion hervorzurufen. Bei vielen Angeboten fehle dieser Anreiz jedoch. Bei der Umwandlung der mobilen Interaktion warten weitere Tücken: Einerseits gibt es technische Risiken wie etwa Fehlermeldungen aufgrund fehlender Plugins. Aber auch visuelle Risiken gilt es zu bedenken, Bürgin hob hier vor allem die Wichtigkeit von mobile-optimierten Seiten hervor.

Technologien und Projekte

Adtechs Sales Manager für die Schweiz und Österreich, Dominik Habermacher ging in seiner Präsentation auf die Vor- und Nachteile von Werbung auf mobilen Applikationen ein. Hierbei verweist er auf Mobile Rich Media Ad Interface Definitions (MRAID). Mithilfe von MRAID könne mobile Werbung entwickelt werden, indem Standardtechnologien genutzt werden. Damit könnten Kosten eingespart werden, da nicht für jede Plattform eine eigene Version entwickelt werden müsse und nur ein SDK benutzt würde. Habermacher stellte dabei die hauseigene Plattform Canvas vor, mit der mobile Werbung ohne besondere Kenntnisse erstellt und analysiert werden könne.

Zu guter Letzt referierte noch Enrique Marti del Olmo, Head of Communication Services bei Vodafone, über das neue Projekt "Joyn" des Telkos. "Joyn" ist ein Kommunikationsdienst der Industrievereinigung der internationalen Mobilfunkanbieter, der unter anderem die Übertragungn von Kurznachrichten, Dateien, Sprache und videotelefonie ermöglicht. Damit wollen die Provider mit Diensten wie Whatsapp konkurrieren. Über eine Beteiligung der Schweizer Telkos sei man noch im Gespräch.