Online-Werbung der SRG schadet Privatwirtschaft

Uhr | Aktualisiert
von asc

Der Bundesrat will Online-Werbung auf den Web-Portalen der Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) in Zukunft erlauben.

Damit konkurrenzieren die gebührenfinanzierten Angebote nun auch im Internet die Privatwirtschaft und sorgen für eine massive Benachteiligung der kommerziellen Anbieter. Alexis Caceda, CEO der Netstream AG und Anbieter des WebTV-Portals nello.tv, kritisiert die Pläne von SRG und dem Bundesrat: "Das Online-Werbeverbot darf auf keinen Fall aufgeweicht werden. Die SRG kann durch die Gebührenfinanzierung bereits heute ihre Inhalte – ob Web-TV oder Mobile Content – gratis anbieten und macht so sämtliche Bezahlmodelle der privaten Wirtschaft zunichte. Wird jetzt auch noch das Online-Werbeverbot gelockert, wird die SRG auch diesen Markt dominieren, und die privaten Anbieter haben wieder einmal das Nachsehen."

Bis dato sind die Möglichkeiten der SRG im Bereich Live-Streaming noch beschränkt. Kommt es hier zu einer Lockerung, sieht Caceda nahezu unbegrenzte Freiheiten für die öffentlich-rechtlichen Sender. "Live-Streams im Internet gelten laut Bakom als ganz normale TV-Angebote und würden damit den geltenden Werberegeln unterliegen. Live-Übertragungen auf sf.tv könnten zukünftig ohne weiteres mit einem Werbeblock abschliessen oder eine Plattform für TV-Sponsoring bieten. Vor allem in den kommerziell interessanten Bereichen wie Sport und Entertainment bedeutet dies eine massive Benachteilung für Anbieter ohne staatliche Finanzierung."