Über zwei Drittel aller Apps enthalten Lizenzverstösse
Openlogic belegt mit einer Studie Lizenzverstösse auf breiter Front bei Apps für Android und iOS-Geräte.
71 Prozent aller angebotenen Apps verstossen gegen Lizenzbestimmungen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Unternehmens Openlogic, welche das Unternehmen diese Woche an der Andevcon-Konferenz präsentiert hat.
Für dieses Resultat hat Openlogic mit dem hauseigenen Scanner "OSS Deep Discovery" den Quellcode von 635 Apps für Smartphones und Tablets für iOS beziehungsweise Android untersucht. Für die Untersuchung hat das Unternehmen Applikationen aus den Bereichen "meist gekauft" und "gratis" für Smartphones und Tablets ausgewählt. Diese stammen aus dem iTunes Store und aus dem Android Appstore.
Verstösse häufig unbeabsichtigt
Von den untersuchten Applikationen sind gemäss der Studie lediglich 29 Prozent konform zu den Bedingungen der Apache-, GPL beziehungsweise LGPL Lizenzen. Von den unter die Lupe genommenen Android Apps sind 27 Prozent Lizenzenkonform bei den Apps für iPhone und iPad sind es immerhin 32 Prozent.
In einigen Fällen sollen die Entwickler sogar ein umfassendes Copyright für sich beansprucht haben, obwohl Open Source Code verwendet worden ist. Karsten Gerloff, Vorsitzender der Free Software Foundation Europe (FSFE) sieht in den Verstössen gegen freie Softwarelizenzen ein ernstzunehmendes Problem, wie er gegenüber "Inside Handy" äussert: "Die Bedingungen freier Softwarelizenzen wie der General Public License (GPL) sind klar und leicht einzuhalten.
Wir halten Entwickler an, sich die Lizenzen wiederverwendeter Codeteile genau anzusehen und sich an deren Bedingungen zu halten," bekräftigt Gerloff. Wenn es zu unbeabsichtigten GPL-Verstössen komme, seien diese im Normalfall leicht zu beheben. Der FSFE-Präsident geht aber davon aus, dass die Verstösse aus Nachlässigkeit, also unbeabsichtigt entstehen.
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