Nokia rutscht immer tiefer in die Krise

Der finnische Handyhersteller Nokia setzt wegen der scharfen Konkurrenz durch iPhone & Co. immer weniger Handys ab. Der einstige Platzhirsch am Handymarkt rutscht so immer weiter in die roten Zahlen.

Am Dienstag zog Nokia zum Schrecken der Anleger seine Geschäftsziele für das Gesamtjahr zurück. Nokia räumte ein, derzeit deutlich weniger Telefone als erwartet loszuwerden und die Geräte zudem billiger als geplant anbieten zu müssen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Daher werde der Nettoumsatz in den zentralen Geschäftssparten Geräte und Dienstleistungen im zweiten Quartal unterhalb der bisher angepeilten 6,1 bis 6,6 Milliarden Euro liegen. Die Ziele fürs dritte und vierte Quartal sowie fürs Gesamtjahr seien damit ebenfalls hinfällig.  Durch diese Nachricht stürzten die Aktien des Konzerns um bis zu 20 Prozent ab. Erstmals seit 13 Jahren fiel die auf unter fünf Euro.

Experten zweifeln

In dem zunehmend verzweifelten Kampf gegen den Abstieg aus der Topliga der Handy-Hersteller hatte Nokia erst Ende April den Abbau von 7000 Stellen angekündigt. Ausserdem hatte Nokia eine Handysoftware-Partnerschaft mit Microsoft geschlossen. Nokia-Smartphones mit Microsoft-Betriebsystem sollen jedoch erst 2012 erstmals auf den Markt kommen. Doch das scheint offenbar alles nichts zu nützen. Auch Branchenexperten zweifeln zunehmend an den Erfolgsausichten dieses radikalen Plans. So erklärte Jari Honko von der Swedbank, dass "jetzt die ganze Wahrheit über die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit von Nokia ans Licht komme"

Branchenexperten zweifeln jedoch zunehmend an den Erfolgsaussichten dieses Plans. "Man kann sich immer schwerer vorstellen, dass Nokia eine Mobiltelefon-Generation überspringen kann und bis Anfang 2012 mit der Konkurrenz gleichzieht", erklärte Thomas Langer von der WestLB. Jari Honko von der Swedbank fügte hinzu: "Jetzt kommt die ganze Wahrheit über die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit von Nokia ans Licht."