Avaloq schnappt sich B-Source
Steigender Kostendruck und neue Regulatorien zwingen immer mehr Banken dazu, auf standardisierte Bankenlösungen zu setzen und sich einem Sourcing-Partner anzuvertrauen. Jetzt übernimmt Avaloq, der Player mit der grössten Community, die Mehrheit am Schweizer BPO-Marktführer B-Source.
Der Bankingsoftware-Hersteller Avaloq übernimmt 51 Prozent der B-Source AG, einem führenden Banking Business Process Outsourcer (BPO) der Schweiz. Die BSI, bisher 100-prozentige Eigentümerin, bleibt mit 49 Prozent Minderheitsaktionärin, wie anlässlich einer Pressekonferenz am Mittwoch in Zürich bekannt wurde. Über den Preis der Transaktion wurde Stillschweigen vereinbart.
Die Übernahme von B-Source sei eine "reine Wachstums-Story" – und es drohe kein Stellenabbau, sagte Avaloq-CEO Francisco Fernandez. Auch Alfredo Gysi, Gründer von B-Source und heute Verwaltungsratspräsident und CEO von BSI, zeigte sich erfreut: Mit dem aktuellen Deal könne B-Source einer Eigentümerstruktur zugefügt werden, die dem Unternehmen "nachhaltiges Wachstum" in einem "interessanten Markt" ermögliche.
Der richtige Zeitpunkt
Die beiden Unternehmen arbeiten seit mehreren Jahren zusammen, sprich B-Source implementierte Avaloq. Genau jetzt sei der richtige Zeitpunkt für eine Übernahme gekommen, wie Avaloq-CEO Fernandez bekräftigte. Vielsagend verglich er die Situation mit dem Startschuss zur Entwicklung der heute erfolgreichen Bankenlösung Mitte der 1990er Jahre. "Heute würde niemand mehr damit beginnen eine solche Lösung zu programmieren", so Fernandez. Jetzt sei der Markt für einen neuen Player da.
Überhaupt sieht man von Seiten der beteiligten Akteure grosses Wachstumspotenzial. Sie dürften von den Turbulenzen an den Finanzmärkten profitieren. Es drohen immer neue Regulatorien, die auch softwareseitig umgesetzt werden müssen. Auf der anderen Seite sinken die Erträge. Da kommen die Dienstleister und Standardlösungsanbieter ins Spiel.
"Complexity reduction is key"
"Complexity reduction is key", sagte Avaloq-CEO Fernandez denn auch mit Verweis auf das gewachsene Portfolio. Dieses umfasst neu neben Bankentechnologie und Beratungsdiensten auch Rechenzentrumsleistungen und Application Management Services sowie ein umfassendes Outsourcing des gesamten Backoffice und der IT einer Bank.
Natürlich liessen sich durch das Vergrössern des Angebots auch Skaleneffekte erzielen und damit Kosten senken, machten die Akteure deutlich. Zudem stecke der BPO-Markt in der Schweiz etwa im Vergleich zu Grossbritannien noch in den Kinderschuhen.
Die Avaloq-Gruppe beschäftigt nach dem Deal mehr als 1200 Mitarbeiter, erwirtschaftet einen Umsatz von 360 Millionen Franken (2011) und verfügt über Kunden in mehr als 20 Ländern. Die Avaloq Gruppe hält an den bestehenden Standorten der B-Source im Tessin, Zürich, Luzern, der Romandie und im Ausland fest. B-Source bleibt eine eigenständige rechtliche Einheit in der Avaloq Gruppe und wird unter eigenständigem Namen weitergeführt.

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