Eventbericht: Praxistag der öffentlichen Verwaltung

"Consumerization der IT als Chance sehen"

Uhr | Aktualisiert

Trends und Herausforderungen der ICT waren die Hauptthemen am Praxistag der öffentlichen Verwaltung.

Reto Häni von Microsoft referierte zum Thema "Consumerization of IT" (COIT).
Reto Häni von Microsoft referierte zum Thema "Consumerization of IT" (COIT).

Am heutigen Praxistag für die öffentliche Verwaltung, organisiert von Microsoft, diskutierten die Referenten zukünftige Trends in der ICT-Branche sowie Praxislösungen für öffentliche Betriebe.

"Wäre Facebook ein Staat, wäre es mittlerweile der drittgrösste Staat der Welt." Mit diesen Worten eröffnete Thomas Reitze, Direktor Public Sector bei Microsoft Schweiz, sein Referat zum Thema Trends und Visionen in der ICT. Unter anderem stellte er die Möglichkeiten von Natural Interfaces vor, die auf der Kinect-Technologie basieren. Ziel dieser Technologie ist es, ein System oder eine Anwendung mittels Bewegungen oder Sprachbefehlen zu steuern, ähnlich dem interaktiven User Interface, das im Film "Minority Report" zu sehen ist. In der Realität wird diese Technologie unter anderem für Xbox 360 verwendet. Weiter erwähnte Reitze in seinem Referat Cloud Computing. Es handle sich dabei nicht um einen Hype, fand er, sondern vielmehr um einen Paradigmenwechsel.

Das Dilemma der IT Security-Abteilung

Auf Reitze folgte Reto Häni, Chief Security Advisor bei Microsoft Schweiz. Er wies auf ein bekanntes Dilemma der IT-Security-Mitarbieter hin: Einerseits müssten sie die Sicherheit im IT-Bereich gewährleisten können, andererseits verlangen Mitarbeiter aus anderen Abteilungen, dass sie sich neuen (aber nicht unbedingt sicheren) Technologien gegenüber offen zeigen. IT-Security-Mitarbieter müssten daher vermehrt versuchen, so Häni, die sogenannte Consumerization der IT als Chance und nicht (nur) als Risiko zu sehen. Denn wenn man Mitarbeitern die Möglichkeit gibt, mit den gewohnten Tools zu arbeiten, lässt sich damit auch ihre Produktion steigern. Einen ähnlichen Weg beschreitet der Bund mit seiner Cloud-Strategie. Ihr Ziel ist eine bedarfsgerechte und flexible Nutzung von ICT-Lösungen. Damit lassen sich beispielsweise Kosten sparen, da die Nutzer gewisse Leistungen direkt aus der Wolke nutzen können.

In den anschliessenden Break-Out Sessions berichteten Verantwortliche aus der öffentlichen Verwaltung von ihren Erfahrungen mit neuen Systemen. So stellte das kantonale Steueramt St. Gallen seine Systemlandschaft, die nicht mehr dem neuesten Stand der Technik entsprach, auf Sharepoint 2010 um. Mit der Migration wollte man Kosten senken, die Suchfunktion erneuern und den Pflege- und Administrationsaufwand senken. Diese Ziele seien erreicht worden, erklärte Marco Wüst, Jurist bei der Rechtsabteilung des kantonalen Steueramts St. Gallen. Zudem sei die Akzeptanz des neuen Systems höher als bei der alten Lösung.