Über den Tellerrand

Merkwürdig: Strafsteuer auf veraltete Browser

Uhr | Aktualisiert

In unserer Rubrik Merkwürdig verlinken wir Kurioses und Interessantes aus dem ICT-Universum.

[1] Kritik und Proteste an Facebooks Datenschutzbestimmungen werden immer mal wieder laut. Ob sie gehört oder beachtet werden, ist eine Frage für sich. Gizmodo überlegte sich nun einen Protest der kreativeren Art. Das Blog hat den "Summer of Zuck" ausgerufen: Jeder Leser erhält für einen Schnappschuss von Marc Zuckerberg 20 US-Dollar. Cheese!

[2]  Weniger zu lachen hat ein 32-jähriger Indonesier. Er muss für zweieinhalb Jahre hinter Gitter, weil er in einer von ihm moderierten Gruppe auf Facebook angeblich den Propheten Mohammed beleidigt und zugegeben habe, Atheist zu sein. Er könnte der erste Mensch im säkularen südostasiatischen Land sein, der wegen Atheismus ins Gefängnis muss.

[3] Dass freie Meinungsäusserung nicht unbedingt immer positives bringt, musste vergangene Woche Schweden erfahren. Der offizielle Twitter-Account des Landes (@sweden) wird seit letzten Dezember jede Woche von einem anderen Bürger betreut und mit Inhalten gefüllt. Sonja Abrahamsson, Twitter-Frau der letzten Woche, fiel allerdings durch zweifelhafte Fragen über Juden auf und schadete durch ihre Unkenntnis so dem Image des Landes und des Twitteraccounts.

[4] Ein Online-Shop will zumindest der technischen Unkenntnis seiner Kunden ein Ende setzen. Wenn Kunden den australischen Online-Shop Kogan mit einer stark veralteten Internet-Explorer-Version ansurfen, müssen sie nämlich eine Straf-Steuer bezahlen. Umgehen kann man die Steuer allerdings ganz einfach: Mit einer Browser-Aktualisierung.

[5] Der französische Online-Versandportal 3Suisses kämpfte für einmal nicht mit der Unkenntnis der Kunden, sondern mit einem eigenen, technischen Problem. Ein Softwarefehler reduzierte irrtümlich die gesamte Ware des Portals um die Hälfte, statt nur ausgesuchten Artikeln einen 20-Prozent-Rabatt zu gewähren. Dies führte zu einem kurzzeitigen Kaufrausch. Die glücklichen Schnäppchenjäger haben sich aber zu früh gefreut. Wegen des technischen Fehlers werden die Käufe nicht angenommen.

[6] Während die unabsichtliche Panne nur zu Schnäppchenshopping animierte, können absichtlich herbeigeführte Attacken zuweilen ernsthafte zwischenstaatliche Probleme auslösen. Nach einer mutmasslichen Cyber-Attacke Nordkoreas auf das Internetportal einer südkoreanischen Zeitung hat die südkoreanische Regierung mit "unmittelbarer" Vergeltung gedroht, falls es zu weiteren Angriffen komme. Zur Abschreckung und Unterstreichung der Botschaft an den nördlichen Nachbarn führte Südkorea prompt einige Militärmanöver durch. Nur so zur Sicherheit!