Quartalsbericht Panda Security Labs

Wenig Malware auf Schweizer Rechnern

Uhr | Aktualisiert

Panda Security Labs hat seinen Sicherheitsbericht zum zweiten Quartal 2012 veröffentlicht. Die Schweiz besitzt mit 18,4 Prozent den niedrigsten Wert infizierter Rechner weltweit.

Der Sicherheitsdienstleister Panda Security Labs hat den vierteljährlichen Sicherheitsbericht für das zweite Quartal 2012 vorgelegt. Die Schweiz schneidet im internationalen Vergleich mit nur 18,4 Prozent infizierten PCs das erste Mal am besten ab und bleibt mit Schweden zusammen unter der 20-Prozent-Marke.

Ein Drittel aller PCs weltweit infiziert

Die durchschnittliche Zahl von Malware infizierter PCs weltweit beträgt 31,63 Prozent und fällt damit im Vergleich zum ersten Quartal um vier Prozentpunkte. Südkorea übernimmt mit 57,3 Prozent infizierten PCs erstmals die Spitze der Länder mit den meisten infizierten PCs, dicht gefolgt von China (51,94 Prozent), das im ersten Quartal noch den ersten Platz belegte. Diese zwei Länder sind die einzigen, die über der 50-Prozent-Marke liegen.

Die drei am meisten befallenen Länder sind asiatische Länder, wohingegen die Liste der am wenigsten infizierten Länder von europäischen Staaten dominiert wird. Das Sicherheitsunternehmen schlussfolgert daraus, dass eine niedrige Zahl verseuchter Computer unmittelbar mit dem Stand des technologischen Fortschritts des einzelnen Landes zu tun hat.

Switch bekämpft Schadsoftware auf Websites

Die Stiftung Switch wies in einer Medienmitteilung am Mittwoch darauf hin, dass die Organisation neben ihrer Funktion als Domainregistrierungsstelle Schweizer und Liechtensteiner Websites auf Malware überprüft. Wird in einer Domain mit der Endung .ch oder .li schädlicher Quellcode gefunden, fordert die Organisation den Domainhalter auf, den Schadcode zu entfernen. Lässt sich kein Halter ausfindig machen, wird die betreffende Websites vorübergehend gesperrt, nach 30 Tagen ganz gelöscht.

Gemäss Switch konnten von Januar 2011 bis Juli 2012 insgesamt 2828 betroffene Webseiten bereinigt gemacht werden. Auf das zweite Quartal 2012 entfallen etwas mehr als 500 Websites, die zu einem grossen Teil direkt nach der Aufforderung gesäubert wurden. Die Massnahmen, die Switch im Kampf gegen schädlichen Code auf Websites ergreift, sind nach eigenen Angaben weltweit einmalig im Kampf gegen Schadsoftware und dürften zum guten Abschneiden der Schweiz im Sicherheitsbericht beigetragen haben.

Trojaner dominieren weiter, Würmer nicht mehr relevant

Im zweiten Quartal 2012 dominierten weiterhin Trojaner die Anzahl Schadsoftwares. In drei von vier Fällen wurde ein Gerät durch einen Trojaner verseucht. Die Analysten halten zudem fest, dass die Anzahl Computerwürmer ("Worms") insgesamt und im Vergleich zur Zahl der im Quartal neu verzeichneten mit zehn Prozent relativ klein sei. Dies deute darauf hin, dass die Zeit massiver Computerwurm-Epidemien vorbei und durch eine Trojaner-Welle ersetzt worden sei.

Beispiele für Trojaner, die im letzten Quartal relevant waren, sind der "Flash-Trojaner", der vor allem Macs betraf, und der so genannte "Police Virus". Dieser Trojaner hat sich im letzten Quartal zur "Ransomware" entwickelt und gaukelt einem Betroffenen vor, sein Computer sei durch die Polizei gesperrt worden und könne nur durch Zahlung einer bestimmten Summe entsperrt werden.

Social-Media-Hacks und Mobiltelefon-Malware

Eine Zunahme verzeichnete der Sicherheitsdienstleister auch bei Malware für Mobiltelefone. Es handelt sich meistens um Trojaner, die alle möglichen Nutzerdaten der Geräte stehlen wollen, von der Aufzeichnung von Telefonaten bis hin zur Kontaktliste eines Users.

Nutzer des Android-Betriebssystems sind potentiell eher betroffen. Zudem konnte das Unternehmen eine Zunahme der "Social Media Hacks" verzeichnen. Besonders auf Twitter kursierten im letzten Quartal Direktnachrichten gehackter Accounts, die auf eine Phishingwebsite weiterverwiesen, die zur Eingabe der Twitter-Accountdaten aufforderte.