Über den Tellerrand

Merkwürdig: Niere gegen iPhone?

Uhr | Aktualisiert

In unserer Rubrik Merkwürdig verlinken wir Kurioses und Interessantes aus dem ICT-Universum

[1] Die Whistleblower-Plattform Wikileaks hat seit der ersten Augustwoche mit Distributed-Denial-of-Service-(DDoS)-Attacken zu kämpfen. Die Website wurde so oft aufgerufen, dass die Server unter der Last zusammenbrechen. Hinter den Angriffen soll eine Gruppe junger US-Patrioten stecken, die sich "Antileaks" nennen. Sie betrachten Julian Assange als Terroristen und sind entsprechend unzufrieden mit seiner Arbeit.

[2] Unzufrieden waren bei der Olympia-Schlussfeier auch die Zuschauer von ARD. Gestört haben vor allem die Moderatoren, die sehr oft sprachen, teilweise sogar während der Musik. Wütende Fans protestierten noch während der Sendung im Netz dagegen, was in einem Shitstorm auf der Facebook-Seite des Senders endete. ARD reagierte immerhin prompt – die Moderatoren wurden noch während der laufenden Feier etwas wortkarger. Mission erfüllt!

[3] Die Crowdfunding-Plattform Kickstarter hat die Mission ebenfalls erfüllt. Das Konzept ist so erfolgreich, dass es nun auch von der Pornoindustrie kopiert wird. Vor einigen Tagen startete nämlich "Offbeatr", eine Finanzierungsplattform für pornographische Projekte. Kickstarter dürfte darüber allerdings nicht in Freudentränen ausbrechen, zumal das Design der Porno-Plattform offensichtlich von Kickstarter geklaut wurde. Immerhin hatten die Macher eine clevere Idee.

[4] Der in Berlin lebende Künstler Sam Muirhead hat wiederum eine sehr aussergewöhnliche Idee. Der Dokumentarfilmer will ein Jahr lang nur Open-Source-Produkte verwenden und das ganze filmisch zu dokumentieren. Seine Hilfsmittel sind unter anderem ein 3-D-Drucker und eine Open-Source-Kamera.

[5] Auf ein iPhone wird Muirhead wohl verzichten müssen. Ganz im Gegenteil zu einem Chinesen, der so dringend eines der begehrten Apfel-Smartphones haben wollte, dass er dafür eine Niere hergab. Dies zumindest, wenn man den Medienberichten Glauben schenken soll. Wegen des Vorfalls stehen mittlerweile ein Chirurg und vier andere Beschuldigte vor Gericht.

[6] Vielleicht wollte der junge Chinese ja auch nur ein sicheres Gerät, um Umweltbelastungen in der Umgebung festzustellen und zu kontrollieren. Dazu soll das iPhone nämlich bald imstande sein. Ein US-Start-Up hat ein Sensorenbündel entwickelt, mit dem angeblich der Nitratgehalt in Lebensmittel gemessen und per App ausgewertet werden kann. Aus den Messwerten generiert die zugehörige App dann einen Gefahren-Level, der die aktuelle Belastung im Vergleich zu gängigen Grenzwerten angibt. Na dann – en Guete!