Starterpoint Forum 2012

Start-ups: Welche IT-Infrastruktur ist die richtige?

Uhr | Aktualisiert

Gründer von Start-ups haben oft viel Zeit, wenig Geld und wenig Kunden. Und sie brauchen eine IT-Infrastruktur. Open Source oder nicht? Diese Frage war gestern Nachmittag Thema am Starterpoint Forum 2012.

Am Starterpoint Forum 2012 von gestern Dienstag trafen sich Start-up-Gründer und Startup-Dienstleister wie das Institut für Jungunternehmen (IFJ) für einen Tag im Technopark in Zürich. Verschiedene Referenten hielten Vorträge, unter anderem Jan Fülscher, Geschäftsführer Business Angels Schweiz, zum Thema "Investorensuche - Drum prüfe wer sich (ewig) bindet!" oder Simon May vom Institut für Jungunternehmen (IFJ) zum Thema "Von der Idee zum Businessplan".

Zwei Infrastruktur-Lösungen

Zu den Themen des Forums gehörte auch die Wahl einer geeigneten IT-Infrastruktur. Im Vortrag "Wer die IT Wahl hat, hat die Qual!" stellte Matthias Imhof von Young Solutions die eigene Virtualisierungslösung vor. Als Vorteile nannte er unter anderem die Standortunabhängigkeit. Diese gut geeignet, wenn das Start-up-Team beispielsweise aus einem Studenten, einem Familienvater und einem Freelancer bestehe. So könnten die Mitglieder der Teams problemlos auch spät abends von Zuhause oder von der Uni aus arbeiten. Zudem profitierten auch kleine Unternehmen von den Vorteilen einer Enterprise-Infrastruktur, betonte er. Ausserdem könne man für jeden Mitarbeiter ein neues Abonnement erstellen, was sich besonders für kleine Teams auszahlen dürfte, da sie nicht von Anfang an enorm viel investieren müssen.

Serge Subits von Igeeks stellte eine zweite Lösung vor. Dabei handelt es sich um eine einfache Infrastruktur, bestehend aus einem NAS-Server, vier Arbeitsplätzen, Firewall und Cloud Services. Diese Infrastruktur sei kostengünstig und schnell aufgebaut, so Subits. Man spare die Kosten für die Rechenzentrumsinfrastruktur, dafür müsse man an viele Dinge selbst denken. Dazu gehört eine saubere Backuplösung, die Firewall und die Datensicherheit. "Sie sollten das NAS nicht direkt beim Eingang stehen haben, wo es jeder einfach mitnehmen kann", ergänzt Subits. Zudem gebe es einige mögliche Single Points of Failure wie die Internetverbindung oder den Server selbst. Letztlich sei es wichtig, beim Kauf der Hardware darauf zu achten, dass diese auch in der Schweiz repariert werden kann - sonst müsse man mit langen Wartezeiten rechnen.

Open Source ja oder nein?

An der Reaktion der Teilnehmer war klar abzulesen, dass sich die Meinungen teilen, was die IT-Infrastruktur eines Start-ups angeht. Ein Zuhörer wies darauf hin, dass es sowieso keinen Sinn mache, am Anfang zu viel zu investieren. "Nach einem Jahr könnt ihr alles wieder über den Haufen werfen, entweder ist es veraltet oder nicht mehr brauchbar. Also wartet lieber ab, bis ihr sicher seid, was ihr eigentlich braucht", appellierte er an die Zuhörer.

Gaby Stäheli, Mitglied der Geschäftsleitung des Offertenportals Gryps, erzählte dass sie mit ihrem Team anfangs auf Open Source Software gesetzt habe. "Damals hatten wir noch wenig Geld, aber dafür noch genügend Zeit und nur wenige Kunden". Inzwischen habe sie die kritischen Daten professionell geschützt und zahle dafür auch einen ziemlichen Batzen Geld. Woraufhin eine Vertreterin des IFJ einwarf, es sei schon verständlich, wenn man auf Open Source setzen wolle. Sie empfiehlt jedoch, von Anfang an in eine professionelle Infrastruktur zu investieren, weil man hinterher nicht mehr die Zeit habe, die ganze Infrastruktur zu migrieren. Fragt sich nur, ob dafür auch das Geld vorhanden ist. Und ob das betreffende Startup nach zwei Jahren überhaupt noch exisitiert – und rentiert.