Swiss IPv6 Council in der Laborbar

"Eine voll skalierbare Cloud ist ohne IPv6 nicht möglich"

Uhr | Aktualisiert

IPv6 bietet in Verbindung mit der Cloud eine neue Marktchance. Dieser Meinung ist zumindest Ciprian "Chip" Popoviciu, Gründer und CEO der US-amerikanischen Firma Nephos6.

Ciprian "Chip" Popoviciu, Gründer und CEO der US-amerikanischen Firma Nephos6.
Ciprian "Chip" Popoviciu, Gründer und CEO der US-amerikanischen Firma Nephos6.

Ciprian "Chip" Popoviciu ist überzeugt davon, dass die Verbindung der Cloud mit IPv6 eine grosse Chance darstellen kann – für diejenigen, die sie packen. Anlässlich eines Memberanlasses des Swiss IPv6 Councils in der Laborbar in Zürich-West sprach er gestern über die Möglichkeit, sich durch die Verbindung der beiden Themen auf dem Markt zu positionieren und herauszustechen. Denn der Markt um IPv6 und Cloud ist derzeit noch nicht umkämpft.

Als Vorteile nannte Popoviciu unter anderem die Adressierung. So sei es in Verbindung mit IPv6 einfacher, IP-Adressen im Adressraum zur Verfügung zu stellen und diese zu managen. Zudem sei eine voll skalierbare Cloud ohne Verbindung mit IPv6 gar nicht möglich. "Mein Team in diesem Punkt aber nicht vollkommen mit mir einig", sagte er lächelnd.

Popoviciu selbst geht mit gutem Beispiel voran. Er hat über 13 Jahre bei Cisco gearbeitet und ist heute ein IPv6- und Cloud-Berater sowie Inhaber der US-amerikanischen Firma Nephos6, die Cloud-Dienstleistungen in Verbindung mit IPv6 anbietet, wie der Name andeutet. Natürlich sei die Cloud 'much more sexy' als IPv6, gab Popoviciu zu bedenken.

Jeder nutze die Cloud, jeder profitieren davon – und jeder missverstehe den Begriff Cloud. Er ist überzeugt, dass der Markt "Cloud in Verbindung mit IPv6" sprunghaft ansteigen wird, sobald die Verantwortlichen die Bedeutung der beiden Begriffe vollständig verstehen, wie er gegenüber der Netzwoche erklärte. Derzeit gebe es noch viele Missverständnisse, deswegen seien Unternehmen auch noch nicht bereit, in IPv6 zu investieren. Dabei gebe es zwischen den beiden Themen sehr viele Gemeinsamkeiten.

IPv6 @ ETH

Neben Popoviciu sprachen Armin Wittmann und Derk-Jan Valenkamp, zwei Vertreter der ETH, über das Projekt "IPv6 an der ETH". Die ETH hofft mit dem Rollout des produktiven Betriebs für IPv6 zum Semersteranfang 2013 starten zu können. Derzeit steckt die Hochschule noch in der Planungsphase für den Rollout, bietet IPv6 aber bereits seit einigen Jahren an.

Der Rollout sei nötig, erklärte Wittmann, da schon bald keine neuen IPv4-Adressen mehr vergeben werden können. Die Situation spitze sich zudem zu, da die Nachfrage nach IP-Adressen aufgrund der steigenden Anzahl mobiler Geräte immer mehr steige.