100 Millionen Franken investiert

Weiteres IT-Projekt des Bundes in Gefahr

Uhr | Aktualisiert

Laut dem Sonntagsblick steht nach Insieme mit Gever Bund ein weiteres IT-Projekt der Bundesverwaltung vor dem Scheitern. Ein Lizenzierungsproblem könnte sein Ende beschleunigen. Es drohen 100 Millionen Franken Verlust.

(Quelle: stock.xchng)
(Quelle: stock.xchng)

Noch im Dezember hiess es von Seiten des Bundes, das IT-Projekt "Gever Bund" stehe kurz vor dem Abschluss. Wie der Sonntagsblick nun berichtet, droht dem Projekt nun wegen Lizenzierungsproblemen das Aus. Dies würde im schlimmsten Fall den Verlust von 100 Millionen Franken bedeuten, die bereits investiert wurden.

Lizenzierungsprobleme

Der Bund habe schlechte Verträge mit dem östereichischen Softwarelieferanten Fabasoft abgeschlossen. Die Lizenzen für die Software laufen laut Sonntagsblick bald aus. Eine Nachbestellung von Lizenzen sei aufgrund des öffentlichen Beschaffungsgesetzes nicht erlaubt. Der Bund müsste den Auftrag international neu ausschreiben, was bis zu 18 Monate dauern könnte.

"Praktisch tot"

"Das Programm Gever ist praktisch tot", zitiert der Sonntagsblick einen involvierten Bundesangestellten, "jeder schiebt dem anderen die Verantwortung zu". Zuständig ist die Bundeskanzlei in Zusammenarbeit mit dem Finanzdepartements und dem Innenministerium. Die Eidgenössische Finanzkontrolle möchte laut Sonntagsblick jetzt die Notbremse ziehen und für das Projekt eine "fachverantwortliche Person mit entsprechenden Kompetenzen und Weisungen" einsetzen.

Gever in vier Departementen

Das Programm Gever (Geschäftsverwaltung) soll sämtliche Daten und Dokumente in der Bundesverwaltung erfassen und verbinden. Derzeit läuft laut Sonntagsblick Gever halbwegs in vier Departementen. Es fehlen noch das Aussen- sowie das Finanzdepartement.

Ein weiteres Problem könnte auch die eigene Software des Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) bereiten, die laut Sonntagsblick kaum kompatibel mit Gever ist.