Hersteller arbeitet an Aufklärung

Fritzbox-Router gekapert – AVM reagiert

Uhr | Aktualisiert
von David Klier

Der Hersteller der Fritzbox-Router hat auf die in den vergangenen Tagen in den Medien kursierenden Fälle gehackter Fritzboxen reagiert. AVM veröffentlichte nun Sicherheitshinweise für Fritzbox-Nutzer und arbeitet zusammen mit Ermittlungsbehörden an der Aufklärung der Fälle.

In Deutschland sind in den letzten Tagen vermehrt Fälle gehackter Fritzbox-Router publik geworden. Unbekannte sollen die Router gekapert und bei den Betroffenen für haarsträubende Telefonrechnungen gesorgt haben, wie der Spiegel und andere Medien berichteten.

Wie der Hersteller AVM nun mitteilt, wurde auf die Router vermutlich von aussen zugegriffen. Die Hacker hätten dann kostenpflichtige Telefon-Mehrwertdienste angerufen und so für die hohen Telefonrechungen gesorgt. AVM geht bislang davon aus, dass die Zugangsdaten zu den Routern den Tätern bereits zum Zeitpunkt des Angriffs vorlagen.

Unklar, wie die Täter an die Zugangsdaten gelangten

Wie die Täter an die Zugangsdaten gelangten, werde aktuell untersucht. AVM arbeite in enger Abstimmung mit den zuständigen Ermittlungsbehörden an der Aufklärung der Fälle. Betroffen seien offenbar nur Anwender, bei deren Fritzboxen die Fernzugriffsfunktion via Internet aktiviert sei. Diese Funktion ist in der Standardkonfiguration der Geräte deaktiviert, wie AVM schreibt.

Als vorübergehende Sicherheitsmassnahme empfiehlt der Hersteller nun deshalb, den Internetzugriff auf die Fritzbox über den HTTPS-Port 443 abzuschalten. Eine entsprechende Anleitung ist auf den AVM-Sicherheitsseiten einsehbar. Dienste wie Myfritz und Fritz-NAS sowie die Benutzeroberfläche Fritz.Box seien dann allerdings von Unterwegs nicht mehr erreichbar. Von zu Hause aus sollen alle Internet- und Heimnetzanwendungen aber wie gewohnt einsetzbar sein.

Über ähnliche Vorkommnisse in der Schweiz liegen dem Hersteller bislang keine konkreten Informationen vor. Wie AVM Deutschland aber auf Anfrage erklärte, seien vereinzelte Fälle aus dem Ausland gemeldet worden. Detaillierte Informationen wollte AVM aufgrund der laufenden Ermittlungsarbeiten jedoch keine Preis geben.