Wegfall von Steueranreizen

Yahoo verlegt Steuersitz aus der Schweiz nach Irland

Uhr | Aktualisiert

Yahoo will seinen Steuersitz aus der Schweiz nach Irland verlegen, angeblich zur Rationalisierung seiner europäischen Operationen. Der Schritt könnte aber auch in Reaktion auf den Wegfall von Steueranreizen in der Schweiz erfolgen.

(Quelle: WhisperToMe, Wikimedia)
(Quelle: WhisperToMe, Wikimedia)

Yahoo will seinen europäischen Steuersitz von der Schweiz nach Irland verlegen, berichtet Reuters. Eine Untersuchung von verschiedenen Stellungnahmen des Internetkonzerns habe ergeben, dass Yahoo diese Strategie in Reaktion auf die Absichten der Schweiz, gewisse Steueranreize abzuschaffen, erwäge.

Gemäss der Yahoo-Gruppe soll die Entscheidung, den Steuersitz zu verlegen, eine Rationalisierung der europäischen Operationen darstellen und nicht den Wunsch widerspiegeln, die eigene Steuerrechnung senken zu wollen. "Yahoo zahlt alle geforderten Steuern und respektiert die Steuergesetze in allen Ländern, wo das Unternehmen tätig ist. Wir nehmen unsere Steuerschulden ernst," sagt Yahoo-Sprecherin Caroline Macleod-Smith zum Vorhaben.

Diskriminierung von inländischen Unternehmen

Reuters zufolge gelten in der Schweiz für Unternehmen, die ihre Gewinne im Ausland erwirtschaften, deutlich tiefere Steuersätze als für im Inland tätige Firmen. Die EU sehe darin eine Diskriminierung der inländischen Firmen und fordere daher die Gleichbehandlung der Unternehmen. Aus diesem Grund sind in der Schweiz gegenwärtig Gespräche über eine Harmonisierung der Steuersätze im Gange.

Gemäss Marius Brulhart, Professor für Volkswirtschaft an der Universität London, stünde auch ein tieferer globaler Steuersatz als der aktuelle von rund 21 Prozent zur Diskussion. Mit einem Steuersatz von 12,5 Prozent, wie ihn Irland anbiete, könne die Schweiz vermutlich aber nicht mithalten.