25 Jahre Cisco Live

Ciscos 19-Billionen-Kuchen

Uhr | Aktualisiert
von Fabian Pöschl

Cisco hat eine gewaltige Jubiläums-Cisco-Live begonnen. Sicherheit und Apple sind die dominierenden Themen am Eröffnungstag des 25. IT-Summits.

Cisco hat zwar Umsatzeinbussen erlitten - auch wegen den Folgen rund um die NSA-Affäre. Der Netzwerkausrüster lässt sich deswegen aber nicht unterkriegen und klotzt eine gigantische 25. Cisco Live hin. Über 25'000 IT-Professionals belagern seit Montag und noch bis Donnerstag San Franciscos Messezentrum. Sie können am IT-Symposium die neuesten Produkte und Lösungen von Cisco und dessen Partner aus erster Hand begutachten oder bilden sich an Seminaren und Symposien weiter. Nochmals über 200'000 folgen dem Geschehen online.

Das war nicht immer so. John Mordridge, der erste Cisco-CEO und seit fast 60 Jahren in der IT-Branche tätig, erwähnt Anekdoten aus der Unternehmensgeschichte. Wie etwa, als die zwei Gründer Leonard Bosack und Sandy Lerner die ersten Multiprotocol Router noch in der Stanford University entwickelten. Oder als die erste Cisco Live noch rund 200 Teilnehmer anzog. Tempi passati.

"Brutale Kosolidierung" steht bevor

Die Dinge ändern sich immer schneller, wie Cisco-CEO John Chambers an der Eröffnungs-Keynote festhielt. Er sieht eine "brutale Konsolidierung" im Markt voraus, einige der grossen Unternehmen werde es in zehn Jahren nicht mehr geben. Damit Cisco von einem solchen Schicksal verschont bleibt, tätigte sein Unternehmen in vergangener Zeit milliardenschwere Übernahmen wie Meraki und Sourcefire.

Chambers setzt auf den "19-Billionen-Markt" Internet of Everything. Er spricht wie schon beim Cisco Live in Mailand Anfang Jahr von Barcelonas intelligentem Parksystem und holt Vertreter von Unternehmen wie Shell und The Weather Company auf die Bühne, die die Zusammenarbeit im IoE-Bereich mit Cisco loben.

Chambers fordert neue Regeln von der US-Regierung

Wichtig ist dabei laut Chambers das Apple-Konzept. Alles muss simpel, also selbsterklärend sein. Das Netzwerk müsse selbständig lernen. Auch der Sicherheitsaspekt werde noch wichtiger, wenn erstmal alle Geräte miteinander verbunden sind. Laut Christie Blair, Senior Vice President, Chief Marketing Officer und Host des Cisco Live, ist erst 1 Prozent aller möglichen Geräte miteinander verbunden.

A propos Sicherheit: Chambers forderte erst dieses Wochenende von der US-Regierung, über neue Regeln nachzudenken, um Sicherheitsbehörden den Zugriff auf das Netzwerk-Equipment einzuschränken. Grund dafür ist eine Passage in dem Buch "Die globale Überwachung" des Enthüllungsjournalisten Glenn Greenwald, wonach US-Sicherheitsbehörden Geräte wie Router bei der Post abfangen und manipulieren, bevor sie ins Ausland gelangen.

DX80 - Ciscos "iPhone-Lösung" fürs Büro

Chambers konnte an der Keynote nicht nur über Trends sprechen, sondern auch neue Hard- und Software zeigen. Schon im vergangenen Quartal kamen neue Telepresence-Lösungen auf den Markt. Mit dem Android-System DX80, will Cisco eine "iPhone-Lösung" fürs Büro gefunden haben, die alles unter einem Hut vereint. Der 24-Zoll-Touchscreen kommt mit 4 Digital-Mikrophonen und einer Kamera, arbeitet mit WiFi und VPN.

Dank Android bietet er Zugang zu zahlreichen Business- und Consumer-Apps wie etwa einer Whiteboarding-App und ist offen für eigene Apps. Während dem Conference Call sind auch Multitasking-Aufgaben möglich. Des Weiteren lassen sich Kontakte beispielsweise vom Smartphone (iPhone, Android) oder von Google Mail importieren. Der DX80 ist zum Preis von unter 2000 US-Dollar, verspricht Rowan Trollope, Senior Vice President und General Manager Collaboration Technology Group von Cisco. Der kleinere Bruder DX70 bietet dieselben Funktionen für einen Ladenpreis von unter 1000 Dollar.

Im vergangenen Quartal stellte Cisco seine Intercloud Strategie vor. Der neue Cloud Hosting Service namens Collaboration Metting Room, der auf zahlreichen Geräten wie PC und Mac und allen Browsern funktioniert und auch Clients wie Microsofts Lync unterstützt, greift diesen Gedanken auf. Er baut auf Webex auf und soll auch mit dem selben Distributionsmodell vertrieben werden. Bis zu 500 Leute sollen gleichzeitig miteinander kommunizieren können, wie Cisco in Tests feststellte.

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