Kommentar

Ein neues Zeitalter

Uhr | Aktualisiert
von Andreas Heer

Das Microsoft-Zeitalter ist vorbei. Die Zukunft gehört Apple und Google. Andreas Heer, stellvertretender Chefredaktor der Netzwoche, kommentiert die aktuelle Lage auf dem IT-Markt.

Andreas Heer, stv. Chefredaktor der Netzwoche (Quelle: Netzmedien AG)
Andreas Heer, stv. Chefredaktor der Netzwoche (Quelle: Netzmedien AG)

Kommentar

Das Microsoft-Zeitalter ist vorbei. Die Zeiten, in denen der Softwareriese die Büroausstattung erdrückend dominierte, gehören der Vergangenheit an. Microsoft wird weiter eine gewichtige Rolle spielen. Aber im neuen Zeitalter des mobilen Arbeitens geben Apple und Google den Takt an. Die Bedeutung von Windows ausserhalb der klassischen Computerwelt ist marginal, Android und iOS dominieren.

Apple als Wegbereiter dieses Zeitalters wurde von Google überholt, was die Verkaufszahlen angeht. Das gilt selbst für die Schweiz mit ihrem traditionell hohen Apple-Anteil. Doch die Allianz mit IBM verteilt die Karten neu. Denn viele Unternehmen stehen vor der Aufgabe, ihre Unternehmensanwendungen für Mobilgeräte fit zu machen. Apple und IBM nehmen sich nun genau dieses Themas an. Ich wette, dass es Apple damit gelingen wird, die Position insbesondere gegen Android wieder zu stärken.

Doch Apple darf sich nicht auf dem Rücken des starken Partners IBM ausruhen. Das Unternehmen aus Cupertino hat es immer wieder verstanden, sich neu zu erfinden. Ein solcher Schritt ist auch jetzt wieder nötig. Hinter den Kulissen hat Apple zwar vieles getan, um das iOS auf Unternehmenstauglichkeit zu trimmen, beispielsweise bei den Managementfunktionen des Betriebssystems. Doch im Kaufentscheid für ein iPhone oder ein iPad steckt immer auch eine hohe emotionale Komponente. Und diese Ebene hat Apple beim Mac wie beim iOS in letzter Zeit vernachlässigt. Die Retouchen an der Oberfläche und flache Knallbonbons alias Icons reichen nicht, um das etwas angejahrte Bedienkonzept zu verstecken. Hier muss Apple ein ähnlicher Coup gelingen wie die Allianz mit IBM einer ist. Dann wird das mobile Zeitalter endgültig zu demjenigen von Apple.

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