Internationale Forschung in Lausanne

Die sparsamen Schaltkreise der Zukunft

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von Coen Kaat

Eine internationale Forschungsgruppe um die EPF Lausanne will die Schaltkreise der Zukunft entwickeln. Die Gruppe verspricht Transistoren, die bei Spannungen von 0,1 Volt funktionieren.

Die "Schaltkreise der Zukunft" sollen viel energieeffizienter sein, als ihre heutigen Vertreter. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde die Forschungsgruppe E2-Switch gegründet. Die Gruppe setzt sich aus Vertretern von Universitäten, Forschungszentren und Unternehmen aus Belgien, Deutschland, Italien und Schweden zusammen. Dahinter stehen die ETH Zürich und die Unternehmen IBM, CCS und Sciprom. Die Führung der Gruppe übernahm die EPF Lausanne, wie die Universität mitteilte. Das Projekt erhielt Förderungsgelder von 4,3 Millionen Euro für 42 Monate.

Die Forschungsgruppe will mittels Quantenmechanik Transistoren entwickeln, die auch noch bei Spannungen von 0,1 Volt funktionieren. Diese Spannungen seien fünf mal tiefer als bei heutigen Transistoren.

Transistoren sollen in Smart-Geräte und in den Weltraum

Mobile Smart-Geräte könnten von dieser Technologie profitieren, erklärte Adrian Ionescu, Professor and der EPF Lausanne und Koordinator der Forschungsgruppe. Energiesparende Technologie sei auch für grosse Serverbetreiber interessant. Dies sei auch die Hauptmotivation für IBMs Beitritt zur Forschungsgruppe gewesen.

Aufgrund der geringen Wärmeabstrahlung sei die Verwendung der Transistoren auch in der Automobilindustrie sowie in der Luft- und Raumfahrt denkbar. Zwischen 125 und 150 Grad würden digitale Schaltkreise anfangen ihre Funktionalität zu verlieren, erklärt Ionescu. Ihre Technologie soll jedoch nicht nur weniger Energie verbrauchen, sondern auch stabiler sein in einem weiteren Temperaturbereich.

Am 26. September an der 44. European Solid-State Device Conference in Venedig will die Gruppe ihre ersten Forschungsresultate präsentieren.