Open Source Business Forum

OSS Awards für 2014 sind vergeben

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Gestern Mittwoch wurden im Rahmen des Open Source Business Forums die Open Source Awards vergeben. Die Jury kürte drei Gewinner und vergab einen Spezialpreis.

Aus neun nominierten Projekten sind an den Open Source Awards in Bern von gestern Mittwoch vier mit einem CH Open Source Award ausgezeichnet worden: Das Projekt Openelec Media Center, das CMS Framework Symfony CMF und das Geoportal des Bundes mit map.geo.admin.ch. Ein Spezialpreis geht an Kern Sibbald, dem Autodesk-Mitgründer und Hauptentwickler der freien Backup-Lösung Bacula.

Die OSS Awards 2014 wurden in Bern im Rahmen des Open Source Business Forums verliehen. An dieser Tagung zeigten Informatikexperten der Deutschen Telekom, Swiss Re, Swisscom, green.ch, Visana, Rieter und weiteren Firmen, wie sie Open Source Software im professionellen Umfeld einsetzen.

Ausserdem wurde in der Schweiz erstmalig das Open Invention Network vorgestellt. Dieses weltweite Industrie-Konsortium erwirbt Softwarepatente, um Linux- und andere Open-Source-Projekte vor Patenttrollen zu schützen. Seit dieser Woche ist die Swiss Open Systems User Group /ch/open, Veranstalterin des Open Source Business Forums, Mitglied des Open Invention Network.

Die Preisträger

  • Openelec ist ein auf vollständig freier Software basierendes Mediencenter, das für den Einsatz von Home-Cinema-Systemen gedacht ist. Mit der Bereitstellung einer optimierten Version für die Raspberry Pi Hardware wurde es einer breiten Benutzerschicht zugänglich und hat über 200'000 aktive Nutzer. Der aus Deutschland stammende Entwickler Stefan Raue hat einen grossen Teil der ab 2007 stattfindenden Entwicklung in der Schweiz gemacht. Er lebt und arbeitet aktuell in Deutschland.

  • Mit Symfony CMF kann eine CMS-Funktionalität bei Applikationen hinzugefügt werden, die das PHP-Komponentenframework Symfony verwenden. Symfony CMF entstand 2010 an einem Hackday an der ETH und wird durch die Firma Liip in Zürich entwickelt. Das Projekt hat sich zu einem erfolgreichen Open-Source-Tool mit aktuell zwölf aktiven Entwickler gemausert. Eine der prominentesten Nutzer der Plattform in der Schweiz ist joiz.ch.

  • Mit der im Januar 2014 gestarteten Version 3 von map.geo.admin.ch ging das Schweizer Geoportal neue Wege: Um die gewünschten Anforderungen an die Plattform erfüllen zu können, wurde in einer Crowdfunding-Aktion rund 400'000 US-Dollar gesammelt. Damit wurde die neue Version 3 von Openlayers finanziert, die verwendet wird, um das Kartenmaterial im Webbrowser darzustellen.

  • Der Spezialpreis "Champions in Open Source" geht an Kern Sibbald. 1961 hat Kern als Student der University of California sein erstes Programm geschrieben. Zwanzig Jahre später war er einer der Gründer von Autodesk und Mitentwickler von Autocad. Um deren Europageschäft aufzubauen, zog er Anfang der Neunzigerjahre in die Schweiz, wo er bis heute lebt. Statt sich danach pensionieren zu lassen, startete Kern die Entwicklung von Bacula, der bis heute einzigen quelloffenen und professionellen Backup-Lösung für verschiedenste Betriebssysteme und Hardware. Für den professionellen Support gründet Kern 2008 die Schweizer Firma Bacula Systems, deren CTO er bis heute ist.

Die Open Source Awards von ch/open

Die CH Open Source Awards zeichnen Unternehmen, öffentliche Stellen, Open Source Communities und Einzelpersonen aus, die sich durch Entwicklung oder Nutzung von Open Source Software auf vielfältige Art und Weise innovativ und mutig verhalten haben. Dieses Jahr wurden erstmalig auch ausländische Open-Source-Projekte ausgezeichnet.

Die Organisation hinter den OSS Awards, die Swiss Open Systems User Group /ch/open, ist ein unabhängiger Verein, der sich die Förderung offener und freier Systeme auf die Fahnen geschrieben hat. Im Zentrum der Aktivitäten stehen nach eigenen Angaben die Weiterbildung und der Informationsaustausch unter den Mitgliedern.