Experton untersucht den Schweizer Big-Data-Markt

Analysten der deutschen Experton Group haben sich in ihrer Studie "Big Data Vendor Benchmark Schweiz 2015" zum ersten Mal die Anbieter auf dem Schweizer Big-Data-Markt genauer angesehen. Laut Experton könnte das Geschäft mit Big-Data-Lösungen in der Schweiz bis ins Jahr 2019 auf über 450 Millionen Franken anwachsen, was einem jährlichen Zuwachs von rund 26 Prozent entsprechen würde. Experton berät in seinem Hauptgeschäft selbst Anwender bei der Wahl passender Big-Data-Lösungen. Zielpublikum sind nach eigenen Angaben mittelständische und grosse Unternehmen.

Leader und Rising Stars

In der Schweiz hat Experton insgesamt 99 Anbieter von Big-Data-Lösungen identifiziert. Den Markt teilten die Analysten in elf Quadrante ein: Consulting und Solution, Consulting, IT-Operation, Datenbanken, Appliances, Storage, Aggregation, Analytics, Visualisierung, Dashboards und Syndizierung, Protection sowie Security Analytics.

Bewertet wurden die Anbieter mittels 50 Merkmalen in Bezug auf ihre Portfolio-Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit. Aus der Gewichtung dieser Ergebnisse wurde die Positionierung der Unternehmen in einem Raster errechnet. Experton führte die einzelnen Segmente aber nicht zu einem übergreifenden Ranking zusammen, sondern beschränkte sich darauf Segement-Leader zu benennen. Zusätzlich dazu wurde jeweils ein "Rising Star" gekürt, der als technisch zukunftsweisend und besonders innovativ angesehen wird.

Experton attestiert den Unternehmen in den Bereichen Storage und Appliances bereits einen hohen Reifegrad, daher ist das Anbieterfeld hier sehr eng beieinander. Hingegen sehen die Forscher im "allgemeinen Projektberatungsgeschäft" noch grösseren Nachholbedarf. Als Leader in diesem Segment konnten sich Atos, die Software AG und SAS positionieren.

Grosse Bedeutung der Sicherheit

Den Sicherheitsaspekt bewerten die Autoren sehr hoch. Sie unterteilten diesen Bereich in die zwei Security-Quadranten "Big Data Protection" und "Big Data Security Analytics". Ersterer zeigt, wie gut die Daten vor Zugriffen Fremder gesichert sind, beispielsweise durch Verschlüsselung oder Anonymisierung. Letzterer ist ein Indikator dafür, wie die Daten zur Verbesserung der allgemeinen Sicherheit genutzt werden können. Aspekte wie die frühzeitige Abwehr von Angriffen durch Datenanalysen spielen hier eine wichtige Rolle.

Im Feld "Big Data Protection" haben die Autoren 15 Anbieter verglichen. Als Leader identifizierten sie IBM, HP und Symantec. Der "Rising Star" dieser Kategorie wurde der Anbieter Uniscon.

Weitere Ergebnisse

18 Anbieter verglichen die Autoren im Segment "Data Base und Data Management". Gleich acht Unternehmen wurden als Leader benannt. Dies sind IBM, SAP, Microsoft, Orcale, Parstream, HP, Teradata und Informatica. Aufgrund seiner "interessanten Technik und engagierten Raodmap für die Schweiz" wurde das Unternehmen Splunk zum "Rising Star" gekürt.

Das Segment Virtualisierung, Reporting und Ausspielung führen Qlik, Tableau und Microsoft an. Durch seinen Fokus auf "Predictive Analytics" wurde Blue Yonder der "Rising Star" dieses Segments.

Abschliessend lässt sich sagen, dass sich mehrheitlich grosse ICT-Unternehmen als Leader positionieren könnten. Grosse Überraschungen gab es in dieser Hinsicht nicht.