Geheimhaltungsverträge offengelegt

Wie Apple seine Zulieferer kontrolliert

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Die Pleite des Apple-Zulieferers GT Advanced Technologies hat Verträge zwischen den beiden Firmen an die Öffentlichkeit gebracht. Sie zeigen, wie Apple seine Lieferanten kontrolliert.

Marionette (Quelle: CC BY-SA 3.0 / de.wikipedia.org)
Marionette (Quelle: CC BY-SA 3.0 / de.wikipedia.org)

Apple arbeitete unter anderem mit GT Advanced Technologies zusammen. Die Firma, die vor rund fünf Wochen pleite ging, sollte für Apple Saphirglas herstellen. Da dies nun nicht mehr geschehen wird, schlossen die beiden Unternehmen im Rahmen eines Gerichtsverfahrens einen Vergleich.

Die beiden IT-Portale Gigaom.com und Golem.de haben sich nun die Mühe gemacht, die im Rahmen des Gerichtsverfahrens aufgetauchten Verträge genau unter die Lupe zu nehmen. Die Redaktion fasst die wichtigsten Punkte der 16 Vereinbarungen, die über 100 Seiten umfassen, zusammen:

  • Die Geheimhaltung der Geschäftsbeziehung mit GT Advanced Technologies regelte Apple gleich mit drei Verträgen
  • Apple konnte von GT Advanced Technologies jederzeit verlangen, sämtliche Verträge zu vernichten
  • Apple verlangte von GT Advanced Technologies, alle Details der Zusammenarbeit fünf Jahre lang geheimzuhalten
  • Wer bei GT Advanced Technologies Zugang zu den Verträgen und zu geheimen Informationen hatte, entschied Apple
  • GT Advanced Technologies musste in allen Räumen Zugangskontrollen und 24-Stunden-Überwachungskameras installieren
  • Apple durfte Mitarbeiter von GT Advanced Technologies bei Verdacht auf Sicherheitsmängel persönlich befragen
  • GT Advanced Technologies konnte pro Indiskretion zu einer Zahlung von 50 Millionen US-Dollar an Apple verdonnert werden
  • GT Advanced Technologies musste garantieren, seine Produkte an Apple fünf Prozent günstiger zu verkaufen als an die Konkurrenz
  • Apple konnte GT Advanced Technologies die Maschinen und Lieferanten für die Produktion von Saphirglas vorschreiben
  • Apple durfte Ideen von GT Advanced Technologies ohne Lizenzenzahlungen nutzen und bei verspäteter Lieferung der Produkte auch an andere, neue Partner weitergeben