Über den Tellerrand

Merkwürdig: von Selfies und dem Kiffer-Spiel des Jahres

Uhr | Aktualisiert
von Fabian Pöschl

In unserer Rubrik Merkwürdig verlinken wir Kurioses und Interessantes aus dem ICT-Universum.

[1] Der Selfie-Trend ist jetzt auch im Kinder-Bettchen angekommen. Über ein Mobile mit Twitter-Vogel, Facebook-Logo und weiteren Sujets aus Plüsch können Babys Nachrichten und Fotos direkt ins Netz stellen. Einmal aufs Facebook-Logo gedrückt, schon wird ein Foto vom Baby geschossen und automatisch an Facebook übermittelt. Das Konzept für das Mobile stammt von der niederländischen Designerin Laura Cornet. Diese will übermütigen Eltern den Spiegel vorhalten, wie sie gegenüber CNN erklärte. Denn knapp die Hälfte aller Eltern stellt laut Cornet spätestens 24 Stunden nach der Geburt Fotos ihrer Babys ins Netz. Nicht verwunderlich also, dass die Designerin Anfragen von Eltern erhielt, die wissen wollten, wo sie das Mobile kaufen könnten. Sie will deshalb ein Mobile entwickeln, dass die "Baby"-Nachrichten nur an die Smartphones der Eltern sendet.

[2] Der Begriff Selfie steht zwar für ein Selbstporträt. Ein Grossteil der Selfies auf Facebook und Co. zeigt aber Aufnahmen mit mehreren Personen, auf denen sich die Menge vor der Linse versammelt. Das ist gefährlich und leistet einer Infektion Vorschub, glaubt man der Gesundheitsbehörde der russischen Stadt Kursk. Diese warnt vor dem Selfie-Hype, weil sie befürchtet, dass durch das enge Zusammenstecken der Köpfe die Gefahr der Übertragung von Kopfläusen steigt. Wie die Moscow Times unter Berufung auf die Behörde berichtet, gibt es allerdings keine Ausrede für Kopfläuse. Neue Hygienemassnahmen hätten die winzigen Parasiten laut dem Gesundheitsamt schon lange an einer Verbreitung hindern sollen.

[3] Das Smartphone ist aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Manche nutzen ihr Handy so oft, dass sie suchtartige Tendenzen zeigen. Ihnen hat das "The Nophone Team" ein Smartphone gewidmet, das absolut nichts kann. Keine einzige Funktion steht dem Nutzer zur Verfügung. Die Idee: Der Handy-Junkie soll sich leichter von seiner Sucht entziehen können, wenn er mit dem Nophone in der Tasche das Gefühl hat, sein heissgeliebtes Gerät ist stets dabei. Das "The Nophone Team" finanzierte die Idee erfolgreich über Kickstarter und verkauft es im eigenen Store für 12 US-Dollar. Für Selfie-Süchtige bietet das Team übrigens auch ein Modell mit einem Spiegelaufkleber.

[4] Die E-Zigarette gilt als "gesündere" Variante zur herkömmlichen Zigarette, ihre gesundheitlichen Vor- und Nachteile sind aber weiter umstritten. Auf eine Gefahr, die nur den elektrischen Glimmstängeln droht, hat ein Reddit-Nutzer mit dem Pseudonym "Jrockilla" aufmerksam gemacht: Malware. Wird ein verseuchtes Gerät über den USB-Anschluss am PC aufgeladen, kann es den Computer infizieren. So geschehen bei einem Gerät aus China, das ein Manager jeweils im Büro auflud. Ein Trendmicro-Experte warnt gegenüber dem Guardian vor USB-Geräten unbekannter Herkunft. Auch elektronische Bilderrahmen oder MP3-Player seien schon als digitale Waffe missbraucht worden.

[5] Spiel des Jahres 2014 ist Bayonetta 2 für Nintendos WiiU. Prämiert wurde es vom deutschen Hanf Journal. Das Magazin will mit der Wahl Spiele auszeichnen, die "wie ein Blitz durch die Gehirnwindungen schrauben". Anschliessend sollen sie "ein wohliges Gefühl im Herzen hinterlassen", erklärt der Hanfjournal-Autor Matthias Meyer gegenüber 20 Minuten. Bayonetta 2 erfülle diesen Anspruch und lasse sich zudem durch seinen Touch-Screen-Modus auch nur mit einer Hand spielen. Wichtig für die "träge Fraktion der Hanfkonsumenten, die schon zu tief in eine Bong geblickt hat", begründet Meyer die Wahl.

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