Persönliche ­Assistentin

Kolumne: Müller prüft die Welt

Uhr | Aktualisiert
von Christopher Müller

Christopher Müller ist Inhaber und CEO von Die Ergonomen Usability AG.

(Quelle: Die Ergonomen Usability )
(Quelle: Die Ergonomen Usability )

Neuerdings gibt es die Sprach­erkennung für Windows-Handys auch in Deutsch. Die will ich testen. Nach etwas Herumwischen gelingt es mir, sie zu aktivieren. Um sie zu verwenden, soll ich das "Symbol ‹Suche› drücken und halten", wird mir erklärt. Das Symbol "Suche", was soll das sein? Die meinen wohl die Such-Taste am Gehäuse.

Tatsächlich, über die Taste erwecke ich Cortana, meine "persönliche Assistentin" (O-Ton Microsoft) zum Leben. Frohen Mutes beginne ich mit etwas Small Talk: "Wie heisst du?" Statt zu antworten, sucht sie im Internet und serviert die Resultate im Browser. Zuoberst steht der Eintrag "Sterilisation, Scheidung, Geisteskrankheit". Ich verstehe: Sie mag nicht plaudern.

Also komme ich zum Geschäft: "Öffne den Kalender!", sage ich, und zack, geht er auf. "Öffne den SBB-Fahrplan!", versteht sie hingegen nicht. "Öffne SBB-App!" aber schon. Ich sage: "Finde einen Zug von Zürich nach Aarau." Sie liefert Resultate aus dem Internet, darunter einen Fahrplan – aber leider die falsche Richtung. "Suche Bahnverbindung von Zürich nach Aarau!" bringt dann den richtigen Treffer. Eigentlich hätte ich ja erwartet, dass Cortana in der SBB-App sucht, aber so weit ist sie scheint’s noch nicht.

Meine neue Assistentin ist noch in der Ausbildung. Sie sei zwar nett, erkläre ich ihr, hätte aber noch viel zu lernen. Sie schreibt eifrig mit: "Du bist ja nett, ob du haust ist noch zu lernen".

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