Let IT Start

Einblicke ins ICT-Land Ungarn

Uhr | Aktualisiert

Der Event der Schweizer Firma Adler und Gorda hat Einblicke in das ICT-Land Ungarn und dessen Zusammenarbeit mit der Schweiz gegeben. Zu Wort kamen Vertreter verschiedener ungarischer IT-Firmen.

János Mátyásfalvi, Senior Consultant des Gastgebers Adler und Gorda.
János Mátyásfalvi, Senior Consultant des Gastgebers Adler und Gorda.

Thermalbäder im römischen Stil, Salami und Spaziergänge an der Donau sind Dinge, für die Ungarn bekannt ist, für IT-Firmen hingegen weniger. Genau dies wollte das ungarisch-schweizerische IT-Unternehmen Adler & Gorda mit dem Event "Let IT start" ändern. Dazu luden sie Referenten von ungarischen IT-Firmen ein, oder solche die im engen Bezug zur Branche stehen. Diese erzählten von der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und Ungarn, oder gaben Anregungen für zukünftige Kooperationen.

Das IT-Projekt Cern

Nach der Eröffnung des Anlasses durch Jozefina Specking, Managing Director des Gastgeberunternehmens, folgte gleich ein Musterbeispiel für eine erfolgreiche Kooperation. Péter József Lévai, General Director des Wigner Research Centre for Physics erzählte, was sein Institut zum Gelingen eines der grössten physikalischen Experimente der Welt beitrug. In der Einrichtung, ca. zehn Kilometer vom Stadtzentrum Budapests entfernt, speichert und verteilt das Forschungszentrum jene Daten, die das Cern in Genf produziert. Dieses generiert eine stetig steigende Flut an Informationen von den Kollisionsexperimenten am Cern. Die Daten gelangen über eine extra angefertigte Leitung von Genf nach Budapest. Zweitausend Petabytes finden Platz im Serverzentrum. In zehn Jahren wären bereits 19 weitere solcher Einrichtungen nötig, um eine Flut von geschätzten 40'000 Petabytes bewältigen zu können, erklärt Lévai.

Tools fürs Nearshoring

Auch die nächsten Vorträge standen ganz im Zeichen der Zusammenarbeit über Distanzen. Mit Eteo Board stellte der nächste Referent, Thomas Grotehen von der Herstellerfirma Saxonia Systems, ein Tool vor, dass die Teamarbeit erleichtern soll, wenn sich die Mitglieder des Teams nicht am selben Ort befinden. Das Programm ist eine virtuelle Tafel auf der Arbeiten von Mitarbeitern aus der Ferne in Echtzeit mitverfolgt werden können. Von der Funktionalität des Tools konnten sich die Anwesenden gleich durch eine Live-Präsentation überzeugen.

Die Firma DSS Consulting habe ebenfalls bei der Entwicklung von Eteo-Board geholfen wie der nächste Referent Lajos Lukács erzählt. Neben weiteren Nearshor-Software Entwicklungen, hat sein Unternehmen beispielsweise auch das Bankenüberwachungssystem in Ungarn entwickelt. Für das System interessieren sich nun auch Deutsche Banken, wie Lukács sagt. Datenmanagement und Fehlerbehebung gehört ebenfalls ihrer Expertise.

Sicherheit beim Datenaustausch

Um die Sicherheit beim Übertragen von Daten gewährleisten zu können, könnte man auf die Anwendung Tresorit zurückgreifen. Zumindest würde dies Referent Andreas Kemi vom gleichnamigen Unternehmen empfehlen. Er verstand es sehr gut das wichtigste auf den Punkt zu bringen. Die App verschlüsselt Daten auf dem ganzen Weg und arbeitet dafür unteranderem mit Zugriffsberechtigungen. Die App soll die Datensicherheit auch innerhalb von Unternehmen gewährleisten und vereinfachen. Vorallem eine der grössten Risikofaktoren, nämlich (meist ungewollte) Leaks durch Mitarbeiter unterbinde die App, wie Kemi versichert.

Der IT-Nachwuchs aus Ungarn

Zum Abschluss der Präsentation kamen noch zwei junge Start-ups aus Ungarn zu Wort und machten deutlich, dass dieses Land auch in Zukunft mit Innovationen in der IT-Landschaft vertreten sein wird. Die erste Firma nennt sich Rabbit. Sie stellte eine Lösung für papierlose Events vor, die es zudem ermöglicht das Verhalten der Teilnehmer im Nachhinein auszuwerten. Dies stelle ein grosser Vorteil zu herkömmlichen Flyern dar, mit denen man im Nachhinein nur schwierig feststellen könne, welchen Anklang dieser Flyer fand, erklärt Zoltán Pazár von Rabbit. Das System funktioniert über ein Armband das Eventbesucher anziehen und Geräten mit denen über dieses Armband interagiert werden kann. Je nach Bedarf stehen dem Veranstalter für die Geräte verschiedene Android-Apps zur Verfügung. Damit können dann Informationen gesammelt und ausgewertet werden. Das Start-up ist noch auf der Suche nach weiteren Interssenten und Investoren.

Als zweites Startup kam Liber8 zu Wort. Dazu wurde Richard Révész, ein Designer der Firma per Skype aus Budapest zugeschaltet. Das junge Unternehmen hat sich zum Ziel gemacht mobile Geräte von ihrer Abhängigkeit von Akkus zu befreien. Das von ihnen entwickelte Wearable Tago Arc erfüllt diese Zielvorgabe, denn es braucht nicht aufgeladen werden. Das Produkt sei damit, laut Hersteller, das erste seiner Art. Das Wearable verfügt zudem über NFC-Technologie und einem Ink Display. Dank diesem kann per Smartphone jedes beliebige Oberflächen-Design eingestellt werden. Das Produkt kann bereits per Online Shop der Firma bestellt werden. Der Verkauf im Handel sei für Ende 2015 geplant sagt Révész.

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