Schwerpunkt Wearable-Apps

"Wir entwickeln gemeinsam Konzepte und Prototypen"

Uhr | Aktualisiert
von George Sarpong

Wie steht es um den Markt für Wearables Apps made in Switzerland? Die Spezialisten der Agentur Bitforge geben Antworten und liefern eine Markteinschätzung zum Start der Apple Watch.

Reto Senn, CEO und Firmengründer Bitforge. (Quelle: Bitforge)
Reto Senn, CEO und Firmengründer Bitforge. (Quelle: Bitforge)

Welche Möglichkeiten sehen Sie für Wearables Apps im Unternehmensumfeld?

Ich sehe den Einsatz vor allem dort wo Informationen digital erfasst werden, aber falls möglich eine Hand frei bleiben oder wo möglichst unterbruchsfrei gearbeitet werden soll. So zum Beispiel bei der Anwesenheits- oder Zeiterfassung, dem Quittieren von Prozessen und der Darstellung von wichtigen Informationen auf einen Blick, wie Dashboards.

Welche App-Projekte für Wearables haben Sie bereits entwickelt?

Wir haben für Digitalstrom zur IFA 2014 eine Demo-App entwickelt, welche die Smart-Home-Steuerung per Sprache erlaubt.

Wie ist die Kundenresonanz? Werden Sie von Anfragen überhäuft, oder ist die App-Entwicklung für Wearables kein Thema für Ihr Unternehmen?

Viele Kunden sind interessiert an den Möglichkeiten und wir entwickeln gemeinsam Konzepte und Prototypen. Im Moment ist es eher ein abtasten um zu sehen, welche Anwendungen und Geräte sich im Markt etablieren werden.

Wie arbeiten die App-Store-Anbieter Google, Apple und Microsoft mit Ihnen zusammen und wie werden Sie an den Umsätzen beteiligt?

Wir pflegen einen engen Kontakt mit den Anbietern, wobei es da vor allem um Zugang zu neuen Technologien und Möglichkeiten geht. Bei den App Stores gehen 70% der Verkäufe an die Anbieter. In der Regel werden unsere Apps aber kostenlos angeboten und der Auftraggeber bezahlt die Entwicklung. Da fliesst dann auch keine Umsatzbeteiligung.

Was ist attraktiver: Ein App für App Stores zu entwickeln oder für Unternehmenskunden?

Wir sehen das grösste Potential bei Anwendungen mit welchen neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnet und Abläufe optimiert werden können. Dies vor allem im B2B Bereich. Dies ist für uns ein solides und zukunftsträchtiges Geschäftsmodell. Die Lancierung einer App im Appstore kann finanziell sehr interessant sein, ist aber auch sehr riskant. Wir haben in den letzten Jahren eine dauernde Verschärfung der Konkurrenz festgestellt.

Seit Ende Juni ist die Apple Watch auf dem Schweizer Markt erhältlich: Game Changer oder nur ein hübsches Accessoire?

Wie beim iPad ist es auch bei der Apple Watch noch nicht ganz klar wie und wo das Gerät eingesetzt wird. Apple ist Meister darin neuartige Produkte erfolgreich zu lancieren. Man sollte den Einfluss der Apple Watch daher nicht unterschätzen, in der Regel sind die Produkte aber erst beim zweiten Wurf richtig gut.

Ein Blick in die Glaskugel: Wie wird sich der Schweizer Wearable-Markt in den kommenden fünf Jahren entwickeln?

Wir haben vor elf Jahren mit der Entwicklung von Mobile Apps begonnen und wurden belächelt. Seit der Lancierung des App Stores kann dieses Thema niemand mehr ignorieren. Im Bereich Wearables wird die Entwicklung sicherlich noch schneller gehen.

Weitere Interviews zum Thema gibt es im Dossier Wearable-Apps.
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