Studie von Pagefair und Adobe

Adblocker verursachen Milliardenschäden

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von Christoph Grau

Adblocker sind für immer grössere Schäden verantwortlich. Eine Studie beziffert den Werbeausfall auf rund 22 Milliarden US-Dollar. Im nächsten Jahr könnte sich der Wert fast verdoppeln.

Das Markforschungsunternehmen Pagefair hat in Zusammenarbeit mit Adobe die Auswirkungen von Adblockern auf den Werbemarkt untersucht. Adblocker sind Add-ons für den Browser, die Werbebanner ausblenden.

In einer globalen Studie mit den Namen: "The Cost of Ad Blocking" beziffern Adobe und Pagefair den durch die Programme verursachten Ausfall an Werbumsätzen auf 21,8 Milliarden US-Dollar.

Weltweit nutzen fast 200 Millionen Personen Adblocker. In der Schweiz beträgt die Adblocker-Durchdringung 15 Prozent. Die Zahl der Nutzer liegt laut der Studie bei rund 1,1 Millionen. Im Vergleich dazu liegt der Wert in Deutschland bei 25 Prozent und in Polen bei 30 Prozent. Europäischer Spitzenreiter ist Griechenland mit 37 Prozent.

Mitte 2014 nahm die Zahl der Nutzer von Adblockern in der Schweiz stark ab. Inzwischen stieg er aber wieder stark an und stabilisierte sich bei rund 15 Prozent.

Düstere Aussichten

Grosse Wachstumszahlen bei Adblockern gibt es in den USA. In Europa liegt das durchschnittliche Wachstum seit dem zweiten Quartal 2014 bis zum zweiten Quartal dieses Jahres bei 35 Prozent.

Sollte der Trend anhalten, erwarten die Studienautoren steigende Verluste. Im kommenden Jahr könnte sich der Werbeausfall auf über 40 Milliarden Dollar fast verdoppeln, heisst es in der Studie weiter. Am stärksten betroffen ist die Gaming-Industrie. Hier liegt die Ausfall-Rate bei über 26 Prozent. Danach folgen Social Networking (19,1 Prozent) und Tech/Internet (17 Prozent).

Erschwerend kommt hinzu, dass auch immer mehr Adblocker auf mobilen Geräten eingesetzt werden. Zuvor wurden sie mehrheitlich auf Desktop-Browsern verwendet. "Wenn Werbung zunehmend auch auf Mobilgeräten blockiert wird, besteht die ernsthafte Gefahr, dass das Geschäftsmodell, welches das offene Web seit zwei Jahrzehnten unterstützt, zusammenbricht", fasst Sean Blanchfield, CEO und Mitbegründer von Pagefair, die Dramatik der Entwicklung zusammen.

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