Schweizer ERP-Studie

Ältere Unternehmen besonders abhängig vom ERP

Uhr | Aktualisiert
von Christoph Grau

In einer grossangelegten Studie hat Gia Informatik Schweizer Unternehmen zum Einsatz von ERP-Lösungen befragt. Besonders bei älteren Unternehmen nehmen sie eine Schlüsselrolle ein. Ausfälle bergen hohe Verlustrisiken.

Zusammen mit der GfK und Online Marketing hat der SAP-Spezialist Gia Informatik 57 Schweizer Unternehmen zu ihrem Einsatz von Enterprise-Resource-Planning-Lösungen befragt. Die Studie wurde im Zeitraum von April bis August 2015 unter Entscheidungsträgern in Schweizer Unternehmen durchgeführt. Darunter KMUs und Grossunternehmen. Die ausgewählten Unternehmen erwirtschafteten einen Gesamtumsatz von 8,3 Milliarden Franken, was für rund 5 Prozent des Schweizer BIP steht, wie die Studienautoren schreiben.

Abhängigkeit steigt mit dem Unternehmensalter

Im Schnitt erwarten die Unternehmen eine jährliche Effizienzsteigerung von knapp 9 Prozent, seitdem sie das ERP eingeführt haben. Besonders durch die Verhinderung von Medienbrüchen und indem die gesamte Prozesskette erfasst wird, können Ressourcen eingespart werden. Die Einsparungen würden bei älteren Unternehmen, laut Autoren Unternehmen, die länger als 26 Jahre bestehen, mit 10 Prozent noch leicht höher ausfallen. Hingegen liegt er bei Unternehmen unter 26 Jahren bei durchschnittlich 5 Prozent.

Die Studienautoren interessierte auch, wie hoch die Verluste bei einem ERP-Ausfall eingeschätzt werden. Hier erwarten ältere Unternehmen im Durchschnitt Verluste von gut 28'000 Franken pro Tag. In Extremfällen, wie beim Hausgerätehersteller V-Zug, können sie sogar weit über 100'000 Franken liegen. Jüngere Unternehmen können die Verluste durchschnittlich besser abfangen. Sie gehen von Verlusten von etwa 17'500 Franken pro Tag aus. Diese Zahlen belegen laut den Studienautoren die grössere Abhängigkeit der älteren Unternehmen von ihrer ERP-Lösung.

ERP oft nicht mehr zeitgemäss

Bei einer Wechselabsicht gaben zwei Drittel der befragten Unternehmen an, dass ihr ERP nicht mehr den gestiegenen Anforderungen entspricht. Ein Viertel will durch ein neues ERP höhere Effizienzsteigerungen erzielen. Kosteneinsparungen waren hingegen kein Thema, wie es in der Studie weiter heisst.

Auf der Website von Gia Informatik kann die ausführliche Studie bezogen werden.

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