Best of Swiss Apps 2015

Welche Schweizer App ist die beste?

Uhr | Aktualisiert

Am 12. November wird die beste Schweizer App prämiert. Die Jury eruierte in den Räumlichkeiten von Digicomp die Shortlist für den Best of Swiss Apps Award 2015.

Wer räumt heute Abend die Siegerpokale ab? (Quelle: BOSA)
Wer räumt heute Abend die Siegerpokale ab? (Quelle: BOSA)

Wer gewinnt den Best of Swiss App Award? Das ist die grosse Frage im Vorfeld des beliebten Schweizer App-Events, der zum dritten Mal stattfindet. Gesucht wird der Nachfolger der UBS-App Sumup, die es 2014 zuoberst auf das Treppchen schaffte. 2013 ging die Auszeichnung an das iPad-Puzzlespiel Liquidsketch des Programmierers Tobias Neukom.

"Dafür gibt es doch schon Wikipedia"

Die Vorjurierung dauerte dieses Jahr ganze fünf Tage. Die Jury fand sich dafür bei Digicomp in Zürich ein, um die Shortlist zu erstellen. Dabei wurde heiss diskutiert, und unterschiedlichste Ansichten prallten aufeinander. Apps mit ungenügender Usability erhielten schlechte Noten, Spiele mit nerviger Musik wurden abgestraft, und Anwendungen ohne Use Case scharf kritisiert.

Die Diskussionen in der Jury zeigten, dass es nicht reicht, bloss eine gute App einzureichen. Eines der Jurymitglieder kritisierte etwa, dass eine der Apps zwar flüssig laufe und ein tolles Design habe, aber völlig an der Zielgruppe vorbeischiesse. "Das ist technisch sauber umgesetzt - aber macht es auch Spass?", fragte ein anderer Juror, während er auf dem iPhone eine App testete. "Spass heisst für jeden etwas anderes", relativierte sein Kollege.

Spass hatte auch die Jury, die für einige Lacher sorgte. Aussagen wie "Immerhin: Es ist ästhetisch nicht abschreckend" regten zum Schmunzeln an. "Müssen wir wirklich eine Goldmedaille vergeben?", fragte ein Juror. "Dafür gibt es doch schon Wikipedia", witzelte sein Kollege.

"Kommt ihr weiter als Level 3?"

"Was bringt die schöne Grafik, wenn die Story keinen Tiefgang hat?", fragte einer der Juroren. Ein anderer rieb sich daran auf, dass einige Entwickler immer noch nicht wüssten, was der Zurück-Button auf Android für eine Funktion habe. Ein weiteres Jurymitglied fand es lästig, dass er einen Prozess in einem Spiel nicht unterbrechen konnte: "Im Single-Player-Modus muss das immer möglich sein."

Kritisiert wurden auch schwammige Steuerungen ("Das spielt sich immer noch gleich unpräzise wie vor drei Jahren!"), zu steile Lernkurven ("Kommt ihr weiter als Level 3?") und Websites, die immer noch nicht responsive sind. Unübersichtliche Navigationen, mangelndes Feedback ("Ich vermisse den Fortschrittsbalken!") und Apps, die den Nutzer in die Irre führen ("Wieso ist denn dieses Bild nicht klickbar?") fanden ebenfalls nur wenig Anklang.

Nicht jede App hat einen Use Case

Eine hitzige Debatte gab es darüber, ob eine App drehbar sein muss. Ein Juror war der Meinung, dass der Nutzer entscheiden solle, wie er sein Tablet oder Smartphone halte. Sein Kollege entgegnete, dass das eine Design-Entscheidung der Agentur sei. Ein Spiel könne auch schlechter werden, wenn man es im Quer- statt im Hochformat spiele.

Auch einige Apps für die Apple Watch sorgten für Gesprächsstoff. Bemängelt wurde vor allem, dass es gar nicht sinnvoll sei, jede App auf die Uhr zu portieren. "Oh! Apple hat nun ein Smartwatch! Wir müssen sofort unsere App dafür rausbringen", gab sich ein Juror sarkastisch. Unternehmen und App-Entwickler müssten sich immer fragen, ob es überhaupt einen Anwendungsfall für eine spezifische App auf einer Smartwatch gebe. Es wurde aber auch ein positives Anwendungsbeispiel genannt: Während ein Einkauf mit einer Smartphone-App mühsam sein könne, blieben mit einer Smartwatch stets beide Hände frei.

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