Erfolgreiche Finanzierungsrunde

"Die Idee kam uns am Mittagstisch"

Uhr | Aktualisiert
von Christoph Grau

Das Schweizer HR-Start-up Yooture hat 1,6 Millionen Franken Finanzierung erhalten. Co-Gründer Martin Scherrer gab einen Einblick in die Entstehungsgeschichte und die weiteren Pläne des Jungunternehmens.

Yooture-Gründer: Dominik Bartholdi, Martin Scherrer, Claudio Lehmann (v.l.). (Quelle: Yooture)
Yooture-Gründer: Dominik Bartholdi, Martin Scherrer, Claudio Lehmann (v.l.). (Quelle: Yooture)

Yooture hat in seiner zweiten Finanzierungsrunde 1,6 Millionen Franken aufgenommen. Das Start-up aus dem Bereich HR-Tech hat ein "Dating-Portal" für Arbeitgeber und Arbeitnehmer entwickelt. Yooture bewirbt das Portal als "Online-Dating-App für Jobs". Mithilfe einer Matching-Technologie sollen Stellensuchende und Firmen schneller und effizienter zusammengeführt werden.

Der Finanzierungsbetrag wurde unter anderen vom ehemaligen UBS-Kader Walter Stürzinger sowie Ralph Steinmann, Managing Partner Aquila Swissinvest, aufgebracht. Beide werden auch Verwaltungsräte des Unternehmens, wie Co-Gründer Martin Scherrer auf Anfrage mitteilte.

Wie es zu dem Unternehmen kam

In einem Gespräch gab er auch einen Einblick in die Unternehmensgeschichte. Die Idee zu dem Start-up sei Scherrer zusammen mit Claudio Lehmann im April 2013 bei einem Mittagessen gekommen, sagte er. Beide waren zu diesem Zeitpunkt bei der UBS tätig und kannten sich durch die gemeinsame Arbeit an Projekten sehr gut. Laut Scherrer waren beide offen für eine neue Herausforderung. Insbesondere der Sprung in die Selbstständigkeit sei für sie reizvoll gewesen.

Die Idee für das HR-Start-up hatte Lehmann. Zwei Tage nach dem Mittagessen sei ihnen Idee noch immer nicht abwegig erschienen. Somit hätten sie sich entschlossen, ins kalte Wasser zu springen. Beide kündigten ihre Anstellung bei der Bank, um sich ganz dem Projekt widmen zu können. Wenig später stiess Dominik Bartholdi zum Unternehmen hinzu. Er war ebenfalls bei der UBS tätig.

Da es auf dem Markt noch keine passende Matching-Technologie gab, entwickelten sie die Unternehmensgründer kurzerhand selbst. Anfang 2014 erhielt das Jungunternehmen eine erste Unterstützung im Rahmen eines Projekts der eidgenössischen Kommission für Technologie und Innovation (KTI). Die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) stieg in die Entwicklung der Matching-Technologie ein. Dabei sei die Erfahrung der FHNW im Bereich Matching und Big Data sehr hilfreich gewesen. An der Ausarbeitung des Designs habe sich auch die Zürcher Hochschule der Künste beteiligt, sagte Scherrer.

Im Spätsommer 2014 war die Entwicklung so weit, dass mit der Arbeit am ersten produktiven System begonnen werden konnte. Die mobile App für Stellensuchende lancierte das Team schliesslich im März 2015. Im Oktober folge die Lösung für Firmenkunden.

Die App gibt es momentan nur für iOS. Laut der Website soll die Android-Version demnächst folgen.

Expansion in den deutschsprachigen Raum

Mit den nun aufgenommenen Geldern will Yooture in der Schweiz weiter wachsen, seine Technologie weiterentwickeln und die Expansion ins Ausland angehen. Als ersten Testmarkt nannte Scherrer Deutschland. Später könnte Österreich folgen. Danach sei der Schritt in den englischsprachigen Raum geplant. Diese beiden Märkte seien auch daher sinnvoll, da die Matching-Technologie in Deutsch und Englisch besonders weit vorangeschritten sei, sagte Scherrer.

Abschliessend erklärte Scherrer den Namen des Unternehmens. Yooture sei eine Abkürzung des englischen Satzes "You and future".

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4835

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