Merkwürdiges aus dem Web

Ihr Zug hat 31 Jahre Verspätung (im System)

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CE- und IT-Welt fördern immer wieder Erstaunliches und Kurioses zutage, das zum Schmunzeln anregt. Die seltsamsten ­Kurznews immer in der Rubrik «Curiosities». Gute Unterhaltung!

(Source: DB; brgfx / freepik.com)
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dwa. Was lange währt, wird endlich gut. So oder ähnlich stellt sich die Deutsche Bahn ihr IT-Wesen vor. Diesen Schluss legt zumindest eine Stellenanzeige nahe. In dieser sucht die Bahn nach einem Windows-3.11-Adminis­trator, der die Treiber aktualisieren und das Altsystem pflegen kann, wie die «Frankfurter Rundschau» schreibt. Das Microsoft-Betriebssystem aus dem Jahre 1993 wird bis heute für die Steuerungssysteme der Schienenfahrzeuge gebraucht und findet unter anderem auch Anwendung in U-Bahnsystemen und Hochgeschwindig­keits­zügen. Fotografien aus dem Handbuch würden belegen, dass das Programm tatsächlich noch unter Windows 3.11 läuft, berichtet die Tageszeitung. Das Problem ist jedoch: Selbst wenn das Betriebssystem den Anforderungen genügt und gut funktioniert (unter gewissen Umständen sind alte Betriebssysteme neueren vorzuziehen), unterstützt Microsoft die in die Jahre gekommene Windows-Variante schon seit 2001 nicht mehr – womit die Bahn 23 Jahre in Verzug gerät. Ein Phänomen, das Zugreisenden in Deutschland allerdings bestens bekannt sein dürfte.

DPD-Chatbot hält Haiku-Hasstirade auf eigene Firma

msc. Welcher Paketdienst ist der schlechteste der Welt? Geht es nach dem Chatbot von DPD, ist es DPD. Ein verärgerter Kunde in Grossbritannien hatte den Bot dazu gebracht, seine antrainierten Regeln zu vergessen – und eben auch über die eigene Firma zu schimpfen, wie «Heise» berichtet. Der Kunde sei auf der Suche nach einem nicht angekommenen Paket gewesen. Auf weitere Anfrage habe der Kunde den Chatbot sogar dazu gebracht, ein Haiku zu generieren. Das Gedicht handelte davon, dass DPD nutzlos sei, der Chatbot nicht helfen könne und es auch keinen Sinn ergebe, die Firma anzurufen. Lyrisch zwar wertlos, war das Haiku zumindest gefüllt mit Emotionen. Paketdienstkritischer Poesie zu frönen, hilft vermutlich auch wesentlich besser gegen den Zorn um verlorene Päckli, als ihn an unschuldigen Serviceangestellten auszulassen.

Hinter falschem CEO stecken echte Gauner

zwi. Steven Reece Lewis, CEO von Hyperverse respektive Hyperfund, heisst eigentlich Stephen Harrison und hat abseits der Kamera nichts mit dem dubiosen Krypto-Unternehmen zu tun. Der Schauspieler schlüpfte allerdings für rund neun Monate in die Rolle des Hyperverse-CEO und mimte einen IT-Überflieger mit einem Lebenslauf, der zu gut schien, um wahr zu sein. Dies war schliesslich auch der Fall, wie unter anderem «Heise» unter Berufung auf «The Guardian» berichtete. Die Gründer hinter Hyperverse, oder auch Hyperfund, Hypertech, Hypernation und Hypercommunity, hätten den CEO der Glaubwürdigkeit halber für ihr Krypto-Schneeballsystem erfunden und Harrison für knapp 4700 Euro plus einem geschenkten Anzug engagiert. Harrison selbst habe keine Ahnung über die Machenschaften der Krypto-Gauner gehabt; nach Einsicht in das Drehbuch sei er zunächst jedoch misstrauisch geworden. Vielleicht ist er nun in Zukunft ein bisschen vorsichtiger, mit welchen Jobs er seinen eigenen Lebenslauf aufpeppen will - schliesslich ist dieser nicht erfunden. Die Krypto-Betrüger hinter Hyperverse müssen sich übrigens für eine Schadenssumme von fast 1,3 Milliarden US-Dollar verantworten. Auch sie dürften aktuell ihren Lebenslauf überdenken, und zwar vor Gericht. 

Mit DNA-Datenbank gegen faule Hundebesitzer

tme. Südtirol hat die Strassen voll – mit Hundehaufen. Hundebesitzerinnen und -besitzer scheinen dort besonders häufig unter Rückenschmerzen zu leiden, denn viele von ihnen lassen die Häufchen ihrer Vierbeiner einfach auf den Strassen liegen. Der Südtiroler Regierung stinkt’s. Deshalb hat sie per Anfang Januar ein Gesetz erlassen, dass Halterinnen und Halter für liegengelassene «Tretminen» ins Portemonnaie greifen müssen: Die Bussen sollen sich von 292 Euro bis auf 1048 Euro belaufen, wie «SRF» berichtet. Alle Hundehalterinnen und -halter seien deshalb dazu verpflichtet, DNA-Proben ihres Fidos abzugeben. Aber die Südtirolerinnen und Südtiroler rümpfen ihre Nasen und zeigen sich wenig begeistert. Sie sollen sich nicht nur über die Gebühr von 65 Euro ärgern, sondern auch darüber, dass Touristinnen und Touristen für die Sünden ihrer Hunde nicht belangt würden. Wortwörtlich eine Scheisssituation – für die Bevölkerung und die Regierung.

Da kommt kein Dampf raus: Valve will nicht, dass am Steam Deck geschnüffelt wird

sme. Beim Essen isst das Auge ja bekanntlich mit. Bei Videospielen ist das ganz ähnlich, dort ist das Geruchserlebnis mindestens genauso wichtig wie der Spielspass, zumindest für einige Leute auf dem Steam Deck Subreddit. Dort gibt es seit dem Release des Handheld-PCs immer wieder Berichte von Personen, die gerne die vom Steam Deck ausgestossene Luft inhalieren. Der Hype um die Gamer-Luft ging so weit, dass ein Nutzer den Steam-Support anschrieb, um zu fragen, ob das Schnüffeln am «Auspuff» gefährlich sein könnte. Valve empfiehlt, nicht am Lüfter des Steam Decks zu schnüffeln. Es sei ihnen bewusst, dass es ein Meme sei, aber die Spielerinnen und Spieler sollten zum Wohle ihrer Gesundheit damit aufhören. Die Warnung beeindruckte die Schnüfflerinnen und Schnüffler nicht wirklich. Einige forderten sogar Valve dazu auf, eine Duftkerze mit Steam-Deck-Geruch zu verkaufen.

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