Merkwürdiges aus dem Web

So programmiert man das eigene Liebesglück

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(Source: redgreystock / freepik.com)
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tme. Frustriert von Dating-Apps, die ihm nicht nur das Geld aus der Tasche ziehen wollten, sondern auch viel zu viel Zeit raubten, hat der New Yorker Los Mayers beschlossen, seine ganz persönliche Dating-App zu programmieren. «Flirt with Los» hiess die App, die mittlerweile nicht mehr im App-Store zu finden ist. Statt sich durch eine schier endlose Auswahl an Singles zu swipen, blickte einem nur eine Person entgegen: Los Mayers. Dabei stellte der Software­entwickler zwei Eingabeoptionen zur Verfügung, wie «Der Standard» berichtet: «Flirt?» oder «Pass». Doch auch für den Fall, dass jemand passen wollte, hatte Mayers die passende Antwort. Dann blickte einem sein entrüstetes Gesicht entgegen, das zudem verkündete: «Try Again». Steht also nur ein möglicher Bachelor zur Wahl und wird selbst ein Nein nicht akzeptiert, erhöhen sich die Erfolgschancen drastisch. Bei aller Programmierfreude sollte jedoch eines nicht vergessen werden: unbedingt Zustimmung einholen. 

Well done! Influencer brutzeln Steak auf einem Prozessor

msc. «Auf meinem Computer könnte man ein Steak ­braten.» Nach langen Gaming-Runden, komplexen Excel-Sessions oder beim Photoshoppen der letzten Party-Pics kann ein überforderter Lüfter schon mal dafür sorgen, dass diese oder ähnliche Worte fallen. Das Internet hat den Mythos vom Prozessor-Brutzeln nun auf die Probe gestellt und tatsächlich ein Stück Fleisch auf einer CPU gebraten, wie «Gamestar» berichtet. Ein Instagram-Video zeigt, wie das Fleisch mehrfach gewendet und gewürzt wird. Der Anschnitt offenbart schliesslich, dass das Steak tatsächlich gar und damit geniessbar ist. Es ist eine simple Rechnung: Der Heatspreader, quasi der Deckel der CPU, kann Temperaturen von bis zu 90 Grad Celsius erreichen, wie «Gamestar» erklärt. Für ein Steak der Garstufe medium-rare genügen bereits 55 bis 57, für «well done» etwa 70 bis 75 Grad. Bevor Sie nun aber in die Küche laufen, um die Gusseisenpfanne zu entsorgen, sollten Sie wissen: Fleischsaft und Elektronik vertragen sich nicht. Dann also lieber doch klassisch. En Guete!

Love is in the Cloud

lpe. Wer heutzutage online die grosse Liebe sucht, weiss: Es ist anstrengend. Man wählt aus, schreibt die Personen an, bekommt Antwort, freut sich. Dann die grosse Ernüchterung: Nach ungefähr fünf Nachrichten verliert man – oder das Gegenüber – das Interesse, und die Suche beginnt von Neuem. Um diesem nervenaufreibenden Teufelskreis zu entkommen, griff Alexander Schadan zu einem originellen Mittel: künstliche Intelligenz. Der Programmierer aus Russland brachte ChatGPT bei, was ihm bei Frauen wichtig ist, und liess den Chatbot daraufhin seine Arbeit machen. Astrologie und Alkohol sollten vermieden werden, ansonsten galt: freie Fahrt. Über 5000 Frauen schrieb ChatGPT so in seinem Namen an. An die Verabredungen konnte er seinen smarten Assistenten allerdings nicht schicken. Dabei kam es hin und wieder zu skurrilen Zwischenfällen. Beispielsweise dann, wenn Chat­GPT einer Date-Partnerin Blumen und Schokolade versprochen hatte, Schadan aber mit leeren Händen aufkreuzte. Die grosse Liebe fand der 23-Jährige trotzdem, wie er selbst auf X mitteilt. Seine Verlobte Karina habe nach dem anfänglichen Schock verständnisvoll reagiert, berichtet der «Blick». Für sie sei es okay, wenn KI für etwas Vernünftiges genutzt werde. Soll noch einer sagen, die Romantik sei tot. 

Hochgefühl oder Horror? Holländisches Hologramm heiratet!

rja. Den Mann in dieser Geschichte gibt es eigentlich nicht, zumindest nicht aus Fleisch und Blut. Dennoch will ihn Alicia Framis heiraten. Sie ist eine Künstlerin aus Barcelona, die jetzt in Amsterdam lebt. Bei ihrem zukünftigen Mann handelt es sich um «ein männliches Hologramm mittleren Alters mit ‹leicht komplexer› Logistik», wie Framis der Zeitung «El Pais» sagte. Die Persönlichkeit von AILex, wie sie ihn getauft hat, sei KI-generiert und basiere auf Freunden und Familienmitgliedern der Künstlerin. Und da die meisten ihrer bisherigen Freunde Holländer waren, sei auch das Hologramm holländisch, merkt sie auf ihrer Website an. AILex werde einen Partner aus Fleisch und Blut nicht ersetzen, räumt Framis ein. Er könne jedoch als der stete Begleiter fungieren, den man in der heutigen Wegwerfgesellschaft selten finde. Laut der Zeitung soll das Paar im Sommer 2024 heiraten. Wie lange die Ehe hält, wird sich zeigen.

Mutter Naturs Grafik-Connaisseure 

sme. Bugs sind sehr lästig. Da will man sich am Feierabend dem neu erschienenen AAA-Game widmen und dann spinnt einfach die Grafikkarte. Genervt beginnt man das Troubleshooting, doch die Ursache für das Problem lässt sich nicht finden. Verwirrt wirft man einen Blick auf die Grafikkarte im Gehäuse und sieht … Ameisen?! So ähnlich erging es dem Reddit-Nutzer Thejus_Parol, bei dem eine Invasion von Roten Feuerameisen (Solenopsis invicta) für zu hohe GPU-Temperaturen gesorgt hatte. Dass gerade Rote Feuerameisen Elektronik-Connaisseure sind, ist Forschern bereits bekannt. Immer wieder machen es sich die Hautflügler in Elektronikkästen gemütlich und bedienen sich drinnen am Gourmet-Buffet. Genüsslich hatten sich die Viecher in diesem Fall über die Wärmeleitpaste hergemacht, die laut dem Reddit-Post von den Ameisen fast komplett weggeknuspert wurden. Ein mühsamer Debugging-Prozess mit Alkoholpads und Pestiziden half nur kurzfristig, denn nur wenige Tage später knabberten die roten Biester schon wieder an der Grafikkarte. Ob der User die ­Invasion zurückschlagen konnte, ist nicht überliefert.

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YDziZ93S