Strenge Reglemente

Facebook-Sperre für Schweizer Armee

Uhr | Aktualisiert
von asc

Vor kurzem hat die United States Army ihre dienstlichen Richtlinien für den Umgang mit sozialen Netzwerken angepasst. Bei der Schweizer Armee ist das kein Thema - hier gilt ein grundsätzliches Facebook-Verbot. Selbst die mobile Nutzung des Netzwerks unterliegt den strengen Reglementen.

Facebook und andere Online-Dienste werden weltweit auch von Soldaten genutzt, um mit ihren Freunden in Kontakt zu bleiben. Die United States Army hat nach einem Eintrag im Blog mashable.com ihre dienstlichen Richtlinien für den Umgang mit sozialen Netzwerken angepasst und gelockert. Davon können Schweizer Soldaten nur träumen, denn diese haben keinerlei Zugang zu sozialen Netzwerken.

Nach einem Bericht von 20 Minuten Online sei die Nutzung von Facebook laut der Medienstelle der Schweizer Armee während des Militärdienstes "weder möglich noch zulässig". Selbst die mobile Nutzung des Social Networks unterliegt strengen Reglementen. So gilt die Regel, dass Smartphones nur benutzt werden dürfen, wenn der zuständige Kommandant dies ausdrücklich erlaube.

Doch wie will die Schweizer Armee die Nutzung von Handys und Smartphones überwachen? Schliesslich bleiben die meisten mobilen Geräte der Soldaten und Offiziere auch während des Dienstes eingeschalten. Ein "Konfiszieren" von Smartphones sei jedoch undenkbar. Zudem sei eine rigorose Kontrolle der Soldaten aus Kapazitätsgründen nicht möglich, erklärt der Mediensprecher. Allerdings werden regelmässig relevante Netzwerke vom Kommunikationsverantwortlichen der Armee sowie des militärischen Sicherheitsdienstes überwacht. Dazu gehören sicherlich auch Facebook und Youtube.

Auch Bild- und Tonaufnahmen stellen ein Problem dar - seit 2007 gibt es deshalb eine offizielle Weisung, wie damit zu verfahren ist. So werden die Armeeangehörigen laut Mediensprecher  dazu angehalten, während der Dienstzeit keine Handys oder andere elektronische Aufnahmegeräte zu benutzen. "Trotzdem stellt die Armee fest, dass gelegentlich Videosequenzen aus dem Militärdienst in sozialen Netzwerken publiziert werden", erklärt der Mediensprecher gegenüber 20 Minuten Online.