IDC sieht den IT-Markt in einem Schnellkochtopf

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Die globale Wirtschaftskrise wird für den ICT-Markt als Katalysator erweisen. Dies ist die Aussage des Reports „Predictions 2009: An Economic Pressure Cooker Will Accelerate the IT Industry Transformation“ des amerikanischen Marktforschungsunternehmens IDC. "Eine nur langsam wachsende Weltwirtschaft hat im IT-Markt eine Wirkung wie ein Schnellkochtopf: sie führt dazu, dass Entwicklungen schneller von statten gehen und sich neue Technologien und Geschäftsmodelle schneller im Markt durchsetzen", erklärt Senior Vice President und Chefanalyst Frank Gens den Vergleich mit einem Schnellkochtopf. Der finanzielle Druck sowohl auf die IT-Anbieter als auch auf die Kunden werde letztlich einen bereits seit einigen Jahren im Gang befindlichen Wandlungsprozess beschleunigen. Die Verlangsamung des globalen Wirtschaftswachstums führe mindestens zu einer Halbierung des Wachstums im weltweiten IT-Markt, glaubt IDC. Damit würden den Anbietern 35 Milliarden Dollar Umsatz entgehen, weshalb sie sich und ihre Angebote neu ausrichten müssten, um zu überleben. Die Forscher raten den Anbietern deshalb, sich an jenen Segmenten und Märkten zu orientieren, die ein überdurchschnittliches Wachstum aufweisen – etwa Schwellenländer wie Brasilien, Russland, Indien und China, aber auch kleine und mittelständische Unternehmen. Insbesondere dem Cloud Computing attestieren die IDC-Forscher angesichts der Budgetzwänge der Anwender eine glänzende Zukunft. Das Konzept werde sich in diesem widrigen Umfeld als kostengünstige Alternative schneller durchsetzen als bisher angenommen. Denn die Anwender würden dort, wo klare Nutzeneffekte und Vorteile zu erzielen seien, auch weiter Geld ausgeben. Hier erwartet IDC viel Bewegung, nicht zuletzt weil auch die Telcos zunehmend in diesen Markt drängen würden, um ihre von den Marktforschern auf die Hälfte bezifferten Umsatzausfälle zu kompensieren. Im weiteren prognostiziert IDC dem E-Commerce ein Wachstum. Der Onlinehandel profitiere von der Krise: „Zum einen wegen der günstigeren Preise, zum anderen weil manche Produkte in der schwächelnden Offline-Wirtschaft schwerer zu finden sind.“
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