Intel sucht Partner

"Die Chancen im Schweizer Markt sind riesig"

Uhr | Aktualisiert

Intel hat über sein Engagement in Zürich und Lausanne informiert. Der Chiphersteller will sein Schweizer Team weiter ausbauen.

Intels Stephane Negre referiert in Zürich, in der Hand hat er den Small-Form-Factor-PC NUC (Next Unit of Computing)
Intels Stephane Negre referiert in Zürich, in der Hand hat er den Small-Form-Factor-PC NUC (Next Unit of Computing)

Stephane Negre, Intel Territory Manager Western Europe und verantwortlich für das Geschäft in der Schweiz, hat heute über das Engagement Intels im Schweizer Markt informiert. Das Treffen mit Medienvertretern fand in kleinem Rahmen im Hotel Storchen in Zürich statt.

Das macht Intel in der Schweiz

"Die Chancen im Schweizer Markt sind riesig", sagte Negre. Er wünsche sich, dass Intel in der Schweiz noch aktiver werde. Intel beschäftige hierzulande rund 60 Mitarbeiter, darunter 25 Ingenieure. Die Forschung und Entwicklung findet in Kooperation mit der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) statt. "Die Zusammenarbeit ist vielversprechend", bekräftigte Negre. Er rechne damit, dass die Forschung in Lausanne in rund 6 bis 12 Monaten für Produktentwicklungen genutzt werden könne. Intel will seine Kooperation mit der EPFL laut Negre weiter ausbauen.

In der Schweiz arbeiten zudem rund 15 Intel-Mitarbeiter im IT-Sicherheitsbereich, wie Negre sagte, der auch an die McAfee-Übernahme aus dem Jahr 2010 erinnerte. Intel kooperiert in der Schweiz auch eng mit Google, vor allem in der Forschung, Entwicklung und bei Wearables. Daraus entstand eine Smartwatch, die Intel gemeinsam mit Google und der Uhrenmarke Tag Heuer baute. Die restlichen Beschäftigten von Intel sind in Zürich tätig, unter anderem etwa 25 bis 30 Marketing- und Sales-Verantwortliche.

Neue Produkte gegen die PC-Flaute

Intel kämpft wie viele Hardwarehersteller mit der Flaute auf dem PC-Markt. Das letzte Quartal war mässig: Der Umsatz in der PC-Sparte fiel im Jahresvergleich um 8 Prozent, im Vergleich zum Vorquartal gar um 16 Prozent. Intel versucht nun, mit neuen Produkten den Trend umzukehren. Eines ist der Compute Stick, ein Mini-PC mit HDMI-Ausgang. "Ich bin überzeugt, dass es dafür einen riesigen Markt gibt", betonte Negre. Ähnliche Angebote gibt es von Asus (Chromebit) und Google (Chromecast). Eine weitere Hoffnung ist Windows 10, das dem PC-Markt im August neues Leben einhauchen sollte. Bereits jetzt sei zu spüren, dass das Geschäft wieder anziehe, so Negre.

Mit dem Asus Zenfone 2 brachte Intel auch eines der wenigen Smartphones mit nach Zürich, in dem der Atom-Z3580-Quad-Core-Prozessor steckt. "Unser Anteil im Smartphone-Markt ist nicht gut", sagte Negre. "Wir arbeiten aber daran, dies zu ändern." Das brauche Zeit. Der Anbieter will den Mobile-Markt nun mit seinen neuen Atom-SOCs (Systems on a Chip) erobern. Intel hofft laut Negre, dafür neue Partnerschaften mit Smartphone- und Tablet-Herstellern abschliessen zu können.

50 Jahre Moore's Law

Negre sprach zudem über das 50-Jahr-Jubiläum des Mooreschen Gesetzes (Moore's Law) und das Internet of Things. Gordon Moore sagte bereits 1965 voraus, dass sich die Zahl der Schaltkreise auf Computerchips binnen zehn Jahren jährlich verdoppeln werde. Erstaunlicherweise trat das fast genau so ein - bis 1975 gab es neun Verdoppelungen der auf einem Chip verbauten Transistoren. Heute dauert ein solcher Sprung rund 18 bis 24 Monate. "Moore konnte damals sicher noch nicht ahnen, was die IT für eine rasante Entwicklung durchmachen wird", sagte Negre in Zürich.

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